Sachsen Beschäftigte klagen: Alstom soll Urlaubsgeld zurückzahlen
Ein Streit zwischen dem Zugbauer Alstom und der IG Metall beschäftigt nun mehrere Gerichte. Beim Amtsgericht Bautzen sind Hunderte Klagen von Beschäftigten eingegangen. Sie wollen Urlaubsgeld zurück.
Beim Arbeitsgericht Bautzen haben mehr als 800 Beschäftigte der beiden Alstom-Werke in Bautzen und Görlitz Klagen gegen den Schienenfahrzeughersteller eingereicht. Das teilte das Arbeitsgericht Bautzen mit. Die Beschäftigten wollen demnach erreichen, dass Alstom ihnen das Urlaubsgeld für 2024 zurückzahlt. Auf das Geld hatten die Mitarbeiter in einem Zukunftstarifvertrag verzichtet. Im Gegenzug sollte Alstom Arbeitsplätze sichern. Die IG Metall hatte den Vertrag gekündigt, weil Alstom seine Zusagen nicht eingehalten habe.
Viele Beschäftigte der Alstomwerke in Bautzen und in Görlitz sehen mit Sorge in die Zukunft. Mit 816 Klagen vor dem Arbeitsgericht verlangen sie eine Rückzahlung von Urlaubsgeld. (Archivbild)
Klagenflut überlastet Gericht
So hatte der französische Zugbauer im Oktober angekündigt, das Werk in Görlitz mit rund 700 Mitarbeitern bis Ende März 2026 zu schließen. Der Gerichtsdirektorin im Bautzner Arbeitsgericht Katrin Schmidt zufolge, könnten die vielen Klagen möglicherweise zu Verzögerungen bei anderen Verfahren führen. Wann über die Klagen der Alstom-Mitarbeiter entschieden wird, bleibe vorerst offen.
Schmidt zufolge würden die Verfahren am Arbeitsgericht Bautzen vermutlich zunächst ausgesetzt und eine Entscheidung des Arbeitsgerichts Frankfurt am Main abgewartet. Dort laufe eine Verbandsklage, mit der die Arbeitgeberverbände erreichen wollen, dass die Kündigung des Zukunftstarifvertrages durch die IG Metall für unwirksam erklärt wird.
MDR (lgü, wim)(dpa