
Sachsen Straßenbahn gestoppt: Zehn Verletzte nach Demo in Leipzig
Aus Leipzig werden Ausschreitungen nach einer Demo am Montag gemeldet. Dabei wurden eine Straßenbahn und ein Auto des Ordnungsamtes beschädigt. Mehrere Menschen wurden verletzt.
Bei einer Polizeikontrolle nach einer Pro-Palästina-Demonstration ist es am Montagabend in Leipzig zu Auseinandersetzungen zwischen Demo-Teilnehmern und der Polizei gekommen. Nach Angaben einer Polizeisprecherin gab es rund zehn Verletzte und vorübergehende Festnahmen. Die Beamten hatten eine Straßenbahn gestoppt, um darin befindliche Demonstranten zu kontrollieren.
Verdächtige aus Straftat vom 1. Mai
Es sollen sich Verdächtige einer Straftat vom 1. Mai in der Bahn befunden haben, hieß es. Diese wurden am Montag wiedererkannt. Daraufhin eskalierte die Situation. Die Straßenbahn und ein Fahrzeug des Ordnungsamtes wurden beschädigt. Die Demo selbst sei am Montag ohne Vorkommnisse verlaufen, so eine Polizeisprecherin.

Die Polizei hat in der Nacht Verstärkung von einem Bereitschaftszug aus Leipzig angefordert.
ÖPNV zwischen Listplatz und Hauptbahnhof unterbrochen
Die Polizei setzte Pfefferspray ein. Zwischenzeitlich hatten sich etwa 100 Menschen rund um die gestoppte Straßenbahn versammelt und eine Spontandemonstration angemeldet. In der Bahn kontrollierte die Polizei 50 Menschen. Einige schlugen die Fenster ein und flohen.
"Der vor Ort handelnde Einsatzzug musste körperliche Gewalt, aber auch mehrfach Pfefferspray zu Abwehr einsetzen", so die Polizei. Zudem seien mehrfach Gegenstände und Pyrotechnik in Richtung der Einsatzkräfte geworfen worden. Gegen 23 Uhr traf noch ein Zug der Bereitschaftspolizei aus Dresden ein. Der Einsatz dauerte bis in die Morgenstunden. Polizeibeamte seien nicht zu Schaden gekommen.
Der Straßenbahn- und Busverkehr zwischen Friedrich-List-Platz und Hauptbahnhof war vorübergehend eingestellt worden.

Dieses Auto des Ordnungsamtes wurde nach einer Demo in Leipzig beschädigt.
Kritik am Einsatz der Polizei
Zwischenzeitlich hat sich ein linkes "Revolutionäres 1. Mai Bündnis" gemeldet und den Polizeieinsatz als unangemessen kritisiert. Es seien in der Straßenbahn Unbeteiligte bedrängt worden. Zudem wurde der Einsatz des Pfeffersprays kritisiert. Ferner spricht das Bündnis auch von "Repressalien" während der Demo am 1. Mai in Leipzig.
MDR (bfr/lam)