Kinder experimentieren 2018 in einer Kindertagesstätte mit Luftballons.

Sachsen Alarmsignal und Kundgebung: Gewerkschaft protestiert gegen Kita-Schließungen in Sachsen

Stand: 20.09.2024 09:03 Uhr

Die Bildungsgewerkschaft GEW will am Freitag in Sachsen gegen Kita-Schließungen und Personalabbau protestieren. Dazu ist ein Aktionstag und eine Kundgebung in Leipzig geplant. Der GEW-Vorsitzende schlägt Alarm.

Von MDR SACHSEN

Mit einem Aktionstag will die Bildungsgewerkschaft GEW am Freitag in Sachsen gegen Kita-Schließungen und Personalabbau protestieren. Mit einem roten Alarmsignal in ihren Einrichtungen sollen zahlreiche Kitas im Freistaat auf ihre Lage aufmerksam machen, teilte die GEW mit. Am Nachmittag sei außerdem eine Kundgebung in Leipzig geplant.

Kinder experimentieren 2018 in einer Kindertagesstätte mit Luftballons.

In den Kitas in Sachsen fehlt es oft an Personal. (Symbolbild)

Zu wenig Personal in Kitas

Vor allem beim Personal besteht der Gewerkschaft zufolge Handlungsbedarf. Sachsens GEW-Chef Burkhard Naumann sagte, man sei seit Jahren bundesweites Schlusslicht in Bezug auf den Betreuungsschlüssel. "Das liegt daran, dass wir ein sehr gutes ausgebautes Angebot an Kitas haben, aber eben mit einer unzureichenden personellen Ausstattung", so der GEW-Chef.

Von wirklich qualitativer frühkindlicher Bildung sind wir leider weit weg. Burkhard Naumann | GEW-Vorsitzender Sachsen

Das garantiere im besten Fall die Betreuungszeiten, aber "von wirklich qualitativer frühkindlicher Bildung sind wir an der Stelle leider weit weg. Das können und das wollen wir verbessern", meint der Gewerkschaftler. Naumann forderte die Politik zum umsteuern auf. Vor allem die neue Landesregieung sei am Zug. Diese forderte er auf, das Kita-Gesetz zu verbessern.

Kita-Moratorium beschlossen

CDU, SPD und Grüne hatten am Montag im Landtag einen Antrag auf den Weg gebracht, laut dem der Landeszuschuss zur Finanzierung der Kindertagesbetreuung im kommenden Jahr auf dem Niveau von 2024 bleiben soll. Durch das "Kita-Moratorium" sollen die Träger, insbesondere die Kommunen, in die Lage versetzt werden, ihr Personal trotz sinkender Kinderzahlen zu halten. Der Landtag muss dem Antrag noch zustimmen. Die nächste Sitzung findet am 26. September statt.

MDR (ben)/dpa