Saarland Herbstzeit ist Impfzeit - auch für Corona
Als wären Fieber, Husten und Schnupfen nicht schon lästig genug. Auch Corona-Infektionen treten inzwischen wieder vermehrt auf. Doch für wen ist eine Auffrischungsimpfung sinnvoll? Und wo kann man sich überhaupt impfen lassen?
Reporterin: Lea Kiehlneker/ Onlinefassung: Rebecca Lambert
Im Saarland gibt es derzeit wieder mehr Coronainfektionen - zum Teil auch mit schwerem Verlauf. "In den vergangenen Wochen stellen wir zwar schon eine gewisse Zunahme hinsichtlich beatmeter Patienten aufgrund von Corona-Infektionen fest", so eine Sprecherin des Klinikums Saarbrücken. Die Abläufe auf den Intensivstationen seien dadurch allerdings nicht beeinträchtigt.
Impfung schützt nicht vor Infektion aber vor schwerem Verlauf
Um vor einem schweren Krankheitsverlauf zu schützen, kann eine Corona-Auffrischungsimpfung helfen. Wer über 60 sei, eine chronische Erkrankung habe oder ein geschwächtes Immunsystem aufgrund einer aktuellen Behandlung, für den sei eine Auffrischungsimpfung gegen Corona grundsätzlich anzuraten, sagt Michael Kulas, der Vorsitzende des saarländischen Hausärzteverbands. Auch medizinisches und pflegerisches Personal sollte sich impfen lassen. Das entspricht auch den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission.
Für gesunde Menschen unter 60 und für gesunde Kinder ist eine Auffrischimpfung im Prinzip nicht notwendig, wenn sie eine Grundimmunität haben, das heißt, drei Mal Kontakt mit dem Virus hatten.
Warum nicht überall geimpft wird
Da es keine Impfzentren mehr gibt, ist die erste Anlaufstelle meist der Hausarzt beziehungsweise die Hausärztin. Aber nicht jede Praxis bietet aktuell Corona-Impfungen an. Manchen Praxen und Apotheken sei dieses Angebot zu umständlich, sagt Carsten Wohlfeil, Geschäftsführer der Apothekerkammer des Saarlandes. Es gebe den Impfstoff nur in 6er Vials - also Sechser-Impfbehälter - und er muss nach der Öffnung innerhalb von 24 Stunden verimpft werden. Wenn man also keine sechs Personen hat, die sich in diesem Zeitfenster impfen lassen wollen, muss ein Teil des Impfstoffs entsorgt werden. Für manche Praxen und Apotheken ist es zu viel Aufwand, in der kurzen Zeit genug Impfwillige zu finden.
Selbst suchen
Wer seine Coronaimpfung auffrischten möchte, muss sich also unter Umständen ein bisschen auf die Suche machen. Eine Übersichtsseite, wer genau Impfungen anbietet, gibt es noch nicht. Erste Anlaufstelle sollte deshalb der Hausarzt sein. Und wer sich in der Apotheke impfen lassen will: Apoguide bietet die Funktion an, über die Postleitzahl, Apotheken zu finden, welche Impfungen anbieten.
Ein Thema der Sendung "Bunte Funkminuten" am 04.11.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.