Saarland Grusel-Verkleidungen für Tiere: Süß oder gefährlich?
Heute kommen Gruselfans wieder auf ihre Kosten: Es ist Halloween. Während der Tag für sie ein Vergnügen ist, führt er bei vielen Haustieren zu Stress, warnen Tierschützer.
Gruselige Dekoration und Verkleidungen gehören zu Halloween dazu. Doch was für manche Menschen große Freude bedeutet, gilt nicht unbedingt für Tiere. Darauf machen die Tierschützer von "Vier Pfoten" aktuell aufmerksam. Die bundesweit tätige Organisation warnt Tierbesitzer davor, ihre Haustiere in Halloween-Kostüme zu stecken.
"Accessoires wie falsche Äxte oder Flügel, die am Kostüm befestigt sind, können beunruhigend sein, da die Tiere sie nicht abwerfen können. Problematisch wird es auch, wenn bei Hunden die Ohren verdeckt sind oder das Sichtfeld eingeschränkt wird", sagt Judith Förster von "Vier Pfoten".
Auch sollten Tierbesitzer keine Kostüme kaufen, die den Schwanz von Hunden überdecken. Dieser werde für die Kommunikation der Tiere gebraucht. Eine Einschränkung des Schweifs sei für die Tiere daher unangenehm, so Förster.
Auch saarländische Tierschützer warnen vor Verkleidungen
Auch Caroline Jung vom saarländischen Verein "Bündnis für Tierrechte e.V." rät davon ab, das eigene Tier zu verkleiden. Zu groß sei die Gefahr, dass die Tiere in Panik geraten und sich dabei selbst verletzen.
Wer gar nicht darauf verzichten kann, sollte die Verkleidung mit Bedacht auswählen und dem Tier nur für kurze Zeit anziehen. "Wenn es sowas wie ein Haarreif mit einem gruseligen Kopfschmuck ist und man den einem Hund kurz auf den Kopf setzt um ein Foto zu machen, schadet man dem Hund wahrscheinlich nicht."
Wenn es aber etwas ist, das für das Tier gefährlich werden kann, dann hört der Spaß auf", sagt die Tierschützerin. Besonders solche Kostüme, die die Sicht, das Hören oder die Atmung einschränken, seien gefährlich.
Was man an Partys beachten sollte
Laute Halloween-Partys können bei Tieren zusätzlichen Stress verursachen. Wer vor hat zu feiern, sollte daher einige Dinge beachten, rät Jung: "Es gibt Tiere, die sind auch gerne mal mittendrin im Geschehen, aber für viele ist gerade der Lärm wirklich Stress. Dann müssen sich die Tiere in ein ruhiges Zimmer zurückziehen können".
Auch die Tierschützer von "Vier Pfoten" empfehlen, den Tieren einen Rückzugsort bereitzustellen. Gerade für Hunde, die bei jedem Klingeln anschlagen, sei das unabdingbar. Zusätzlich dazu sollten Tierbesitzer ihre Gäste über den Aufenthaltsort des Tieres informieren und sie bitten, das Tier nicht zu stören.
Über dieses Thema berichtet SR 1 in der Sendung "Deine Eins!" am 31.10.2024