
Rheinland-Pfalz Ostermärsche 2025: "Für eine Welt ohne Krieg"
Rund um die Feiertage finden in Rheinland-Pfalz wieder die traditionellen Ostermärsche statt. In Mainz, Kaiserslautern und Büchel wird gegen Krieg und Atomwaffen demonstriert.
Bundesweit hat das Netzwerk Friedenskooperative in diesem Jahr unter dem Eindruck der weltweiten Aufrüstung zu den Ostermärschen aufgerufen. Das diesjährige Motto lautet "Kriege stoppen - Frieden und Abrüstung jetzt!".

Ostermärsche in Rheinland-Pfalz
Der gemeinsame Mainz-Wiesbadener Ostermarsch läuft am Samstag unter dem Motto "Für eine Welt ohne Krieg, Militär und Gewalt". Startpunkt war der Mainzer Hauptbahnhof. Veranstalterin ist die Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Mainz-Wiesbaden.

Vor dem Mainzer Hauptbahnhof versammeln sich am Samstag Menschen für den gemeinsamen Ostermarsch.
Ebenfalls am Samstag findet ein Ostermarsch in Kaiserslautern unter dem Motto "Für eine Welt ohne Krieg, Militär und Gewalt. Verhandeln statt Schießen. Abrüsten statt Aufrüsten" statt. Veranstalterin ist unter anderem die Friedensinitiative Westpfalz.
Ein weiterer Ostermarsch findet am Fliegerhorst Büchel am Ostermontag unter dem Motto "Für ein Europa ohne Atomwaffen". Ab 14 Uhr zieht die Demonstration vom Gewerbegebiet Büchel entlang des Fliegerhorstes.
Veranstalter erwarten hohe Beteiligung
Angesichts der globalen Krisen und zunehmender Aufrüstung wird eine hohe Beteiligung erwartet. Grundsätzlich habe die Teilnehmerzahl der Ostermärsche je nach weltpolitischer Lage immer fluktuiert, erklärt Dr. Sascha Werthes, Politikwissenschaftler von der Uni Trier. In diesem Jahr sei angesichts des Nahost-Konflikts und dem Krieg gegen die Ukraine ein hohes Interesse zu erwarten. Auch die geplante Stationierung der Mittelstreckenraketen beschäftige die Friedensbewegung.

Dr. Sascha Werthes ist Friedens- und Konfliktforscher an der Universität Trier.
In den letzten Jahren war eher eine rückläufige Entwicklung bei den Ostermärschen in Rheinland-Pfalz zu beobachten. Zum Vergleich: Bei den Ostermärschen in Mainz waren laut Polizeiangaben 2024 rund 200 Menschen zusammengekommen. Im Jahr 2023 waren es 300, im Jahr 2022 noch 350 Personen.
Unterwanderung der Ostermärsche?
Die Unterwanderung der Ostermärsche von Querdenkern und rechtspopulistischen Kräften sei durch die Corona-Pandemie neu hinzugekommen, sagt Sascha Werthes. Das stelle eine Herausforderung für die Friedensbewegung dar und für die Akteure, die sich dort positioniert haben.
Einmischungsversuche in die Friedensbewegung habe es aber immer schon immer gegeben. Die Akzeptanz der Ostermärsche habe darunter gelitten, dass es vereinzelt die Zusammenarbeit mit rechten Gruppen gegeben habe. Diese Einschätzung teilt die Friedensforscherin Ursula Schröder im Interview mit SWR Aktuell Radio.
Die deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Mainz-Wiesbaden hat in den letzten zehn Jahren eine ähnliche Entwicklung beobachtet. Rechte Gruppierungen würden zum Teil Friedensdemos unterwandern und zu ihren Zwecken instrumentalisieren. Auch die Ausgabe von rechten Demos als Friedensdemos sei zu beobachten.
Um eine Unterwanderung der Proteste zu verhindern, habe der Veranstalter Vorkehrungen getroffen. Unter anderem wird auf der Website der Friedensgesellschaft erklärt, welche Personengruppe, Symbole und Parolen nicht geduldet werden. Die Verantwortlichen des Ostermarschs Büchel haben in der Vergangenheit keine Probleme mit Unterwanderung der Demonstration gehabt und erwarten auch dieses Jahr keine. Man sei während der Demonstration allerdings sehr wachsam.
Sendung am Sa., 19.4.2025 11:00 Uhr, DASDING News