Blühender Apfelbaum auf einer Wiese bei blauem Himmel und Sonne - Auch bei Kempfeld im Hunsrück gab es in diesem Frühjahr Sonne satt.

Rheinland-Pfalz Frühjahr in RLP eines der trockensten seit 1881

Stand: 30.05.2025 17:02 Uhr

Das zu Ende gehende Frühjahr in Rheinland-Pfalz war dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge nicht nur deutlich zu warm, sondern auch eines der trockensten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881.

Von Christian Papadopoulos

Im Land lag die Tagesmitteltemperatur im Frühjahr demnach bei 10,6 Grad - und damit deutlich über dem langjährigen Mittel von 8,1 Grad.

Viel Sonne, wenig Regen

Die sommerliche Wärme habe sich "ungewöhnlich früh" im April bemerkbar gemacht, hieß es von den Meteorologen. Deutlich zurückhaltender zeigte sich der Niederschlag. Über die gesamten drei Frühlingsmonate fielen dem DWD zufolge lediglich 90 Liter Regen pro Quadratmeter - "ein drastisches Defizit von rund 50 Prozent". Umso ausgeprägter habe sich die Sonne präsentiert. "Mit rund 710 Stunden wurde ein Niveau nahe den klimatologischen Spitzenwerten erreicht", teilte der DWD mit. Zum Vergleich: Der langjährige Mittelwert der Referenzperiode 1961 bis 1990 beträgt lediglich 453 Stunden.

Erster Sommertag in Rheinland-Pfalz am 12. April

Der erste Sommertag mit mindestens 25 Grad wurde am 12. April am Oberrhein, in Rheinland-Pfalz und im Saarland registriert. In Trier-Zewen wurde an diesem Tag exakt 25,5 Grad gemessen. Der erste heiße Tag mit mindestens 30 Grad wurde am 2. Mai in Waghäusel-Kirrlach im Oberrheingraben (Landkreis Karlsruhe) mit 30,4 Grad gemessen. Die niedrigste Temperatur meldete Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit minus 11,2 Grad am 18. März.

Auch bundesweit einer der trockensten Frühlinge

Diese Entwicklung gilt auch bundesweit. Mit 96 Litern Regen auf einen Quadratmeter ist nur halb so viel Niederschlag gefallen wie im langjährigen Mittel der Jahre 1961 bis 1990 (186 Liter je Quadratmeter), wie der DWD mitteilte.

Auch gegenüber der jüngeren Vergleichsperiode von 1991 bis 2020 fiel der Regen um 44 Prozent geringer aus. Besonders ausgeprägt war das Niederschlagsdefizit im Nordosten Deutschlands, wo vielerorts nur rund 40 Liter je Quadratmeter gemessen wurden. Im Gegensatz dazu regnete es im Alpenvorland örtlich mehr als 300 Liter pro Quadratmeter.

Entsprechend war dieses Frühjahr das drittsonnigste seit 1951. Der Sonnenschein näherte sich dem DWD zufolge den Rekordjahren 2011 und 2020. Mit rund 695 Stunden Dauer lag der Sonnenschein um die Hälfte über dem Durchschnitt von 467 Stunden in der Vergleichsperiode 1961 bis 1990.

Wetterwechsel zum Monatsende

Erst in der letzten Maiwoche wurde das Wetter unbeständiger und zeitweise auch kühler. Über den Kreis Alzey-Worms ging am Mittwoch sogar ein Unwetter mit Gewitter, Hagel und Starkregen hernieder. Nennenswerte Schäden wurden nicht gemeldet. Allerdings musste die Feuerwehr mehrfach ausrücken, um Keller leerzupumpen. Auch am Samstag und Sonntag soll es nach Angaben des DWD in schwül-warmer Luft neue Gewitter geben.

Sendung am Fr., 30.5.2025 19:30 Uhr, SWR Aktuell Rheinland-Pfalz, SWR RP

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