Eine Kinderärztin untersucht den Mund und Hals eines Mädchens. Deutlich mehr Kinder in Rheinland-Pfalz haben Scharlach.

Rheinland-Pfalz Scharlachfälle in Rheinland-Pfalz: 2023 deutlich mehr Kinder betroffen

Stand: 06.12.2024 08:13 Uhr

Die Zahl der Scharlach-Fälle bei Kindern in Rheinland-Pfalz ist nach Angaben der Krankenkasse DAK im vergangenen Jahr stark gestiegen. Ursache sind offenbar Corona-Nachwirkungen.

Im Jahr 2023 seien viermal so viele Kinder mit Scharlach in Praxen behandelt worden als im Jahr davor, teilte die Krankenkasse mit. Sie bezieht sich auf eine Auswertung von Abrechnungsdaten. 2023 seien rund 3.900 Kinder zwischen einem und 14 Jahren betroffen gewesen, hieß es. Das sei der höchste Stand der vergangenen fünf Jahre.

Im vergangenen Jahr wurden laut Auswertung 43,2 Fälle je 1.000 Kinder registriert, 2022 waren es nur zehn. "Besonders betroffen waren 10- bis 14-jährige Schulkinder: In dieser Altersgruppe haben sich die Infektionen sogar versiebenfacht", schreibt die DAK.

Himbeerzunge und Hautausschlag

Michael Hubmann, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzt*innen, führt den starken Anstieg auf Nachholeffekte nach der Corona-Pandemie zurück. Er fordert zudem eine stabile Versorgung mit oralem Penicillin.

Scharlach gilt als Kinderkrankheit und gehört dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge zu den häufigsten bakteriellen Infektionskrankheiten bei Kindern. Verursacher sind bestimmte Streptokokken. Sie führen zu einer Entzündung im Hals und Fieber. Typisch sind eine rote sogenannte Himbeerzunge und Hautausschlag. Die Erkrankung lässt sich mit Antibiotika gut behandeln.

Sendung am Fr., 6.12.2024 8:00 Uhr, SWR1 RP Nachrichten

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