Reparatur-Arbeiten an der Moselschleuse Müden bei Treis-Karden

Nach Havarie bei Müden Mosel-Schleuse könnte Anfang Februar wieder öffnen

Stand: 23.12.2024 19:02 Uhr

Die Reparaturen an der Mosel-Schleuse bei Müden sollen schneller vorangehen als gedacht. Schon Anfang Februar könnte der Güterverkehr wieder regulär möglich sein, teilte das Bundesverkehrsministerium mit.

Die "Helena Geertje", ein mit Weizen beladener Frachter unter niederländischer Flagge, ist das letzte Schiff, das vor Weihnachten durch die Schleuse in Müden gebracht worden ist. An Weihnachten habe das Team frei, sagte Ulrich Zwinge vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) auf SWR Anfrage.  Das ist nur möglich, weil die Notschleusungen schneller gehen, als gedacht. Am Freitag nach Weihnachten nehmen sie die Arbeiten wieder auf.

Notschleusung auf der Mosel für Weihnachten unterbrochen

Inzwischen gut eingespielte Handgriffe fürs Notschleusen

Die notwendigen Handgriffe seien inzwischen gut eingespielt und die Geschwindigkeit beim Hochziehen der einzelnen Dammbalken sei erhöht worden, so der Sprecher. Daher laufe alles schneller als erwartet. Zudem arbeiteten die Mitarbeiter des WSA mit vollem Einsatz.

Pause am 4. Advent aus religiösen Gründen

Allein am Samstag seien elf oder zwölf Schiffe geschleust worden, am Sonntag seien es allerdings ein paar weniger gewesen. Drei oder vier Schiffsbesatzungen wollten am 4. Advent aus religiösen Gründen nicht geschleust werden. Sie waren nun am Wochenanfang an der Reihe.

Regulärer Betrieb ab Februar geplant

Ab dem 25. Januar soll das neue Schleusentor eingebaut werden. Schon am 1. Februar soll die Schleuse wieder regulär in Betrieb gehen. Das ist deutlich früher als angenommen: Bisher waren Experten davon ausgegangen, dass die Sanierungsarbeiten an der Schleuse bis Ende März 2025 dauern könnten.

Schifffahrtssperre mit enormen Auswirkungen für die Wirtschaft

Nach Schätzungen von Politikern und Logistikunternehmen liegt der wirtschaftliche Gesamtschaden durch die blockierte Schleuse bei mehreren 100 Millionen Euro. Von den ausbleibenden Lieferungen sind unter anderem Stahlunternehmen, Lebensmittelproduzenten und Mineralölfirmen betroffen.

Schifffahrt seit 8. Dezember lahmgelegt

Zum Zeitpunkt des Unfalls am 8. Dezember hatten sich 74 Schiffe auf Mosel und Saar befunden. Da die Schleusenkammer durch die eingesetzten Dammbalken kleiner ist, müssen die Schubverbände geteilt und getrennt geschleust werden. Die Schleuse Müden war bei der Kollision eines Frachtschiffs am 8. Dezember schwer beschädigt worden. Seitdem ist die Schifffahrt auf der Mosel lahmgelegt. 

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Schiffsführer

Wie die Staatsanwaltschaft auf SWR-Anfrage mitteilte, werde gegen den 27-jährigen Schiffsführer wegen Gefährdung des Schiffsverkehrs ermittelt. Es gebe Anhaltspunkte, dass der Mann pflichtwidrig gehandelt habe.

Sendung am Mo., 23.12.2024 18:00 Uhr, SWR Aktuell Rheinland-Pfalz, SWR RP

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 17. Dezember 2024 um 16:36 Uhr.