Ein aufgesprengter Geldautomat hängt im Vorraum einer Bank - Archivbild

Nordrhein-Westfalen Geldautomatensprengung in Leverkusen - so sind die Zahlen in NRW

Stand: 25.12.2024 16:33 Uhr

In Leverkusen wurde ein Geldautomat gesprengt. Grundsätzlich geht die Zahl solcher Sprengungen in NRW aber stark zurück.

In einer Bankfiliale in Leverkusen ist in der Nacht auf Dienstag ein Geldautomat gesprengt worden. Nach Augenzeugenberichten sollen mindestens zwei dunkel gekleidete Männer nach der Explosion im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses in einem dunklen Auto geflohen sein.

Einer ersten Einschätzung zufolge ist das Gebäude weiterhin bewohnbar. Die Ermittelnden suchen jetzt nach weiteren Hinweisen zur Sprengung, den Tatverdächtigen und dem Fluchtfahrzeug.

Automatensprengungen grundsätzlich in NRW stark rückläufig

Grundsätzlich gehen Automatensprengungen in NRW allerdings deutlich zurück und könnten bald als moderne Variante des Banküberfalls ebenfalls in die Kriminalgeschichte eingehen: Im Jahr 2024 waren es bislang 41 Sprengattacken auf Automaten, Mitte Dezember im Vorjahr waren es noch 149 Attacken. Das entspricht einem Rückgang um mehr als 70 Prozent.

Ermittler: Viele der Täter aus den Niederlanden

Entscheidend dafür dürfte die Ausstattung der Geldautomaten mit Farb-Kleb-Patronen sein, die die Geldscheine bei einer Explosion einfärben und damit unbrauchbar machen. Auf andere Maßnahmen zur Sicherung der Automaten hatten sich die Täter in den vergangenen Jahren eingestellt. Während sie in den ersten Jahren Gas in die Automaten leiteten und dann zündeten, nutzten sie zuletzt immer häufiger Sprengstoff, da die Automaten besser gesichert waren.

Hinter einem Großteil der Geldautomaten-Angriffe, die in NRW aufgeklärt werden konnten, steckt nach älteren Angaben der Ermittler eine Szene von mehreren hundert Männern aus den niederländischen Ballungszentren Utrecht, Amsterdam und Rotterdam.  Die hatten ihre Angriffe nach NRW und dann auf weiterer Bundesländer verlagert, als die Geldautomaten in den Niederlanden recht schnell nach dem Aufkommen des Phänomens besser gesichert waren. Wegen ihrer Vorliebe für schnelle Fluchtwagen der Marke Audi wurden sie auch als "Audi-Bande" bezeichnet.

Unsere Quellen:

  • Nachrichtenagenturen dpa und dpa/lnw

Über dieses Thema berichten wir im WDR am 25.12.2024 auch im Hörfunk: WDR 2 Nachrichten, 8 Uhr.