
Nordrhein-Westfalen Wüst und Microsoft stellen KI-Qualifizierungs-Pläne vor
Schulen, Finanzverwaltung und Azubis sollen im Umgang mit KI geschult werden. Die Pläne werden konkreter - so sehen sie aus.
"Von der Kohle zur KI" - dieser Spruch prangte am Mittwoch groß auf einer Stellwand in der NRW-Landesvertretung in Berlin. Davor präsentierten Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), Schulministerin Dorothee Feller (CDU) und der Präsident von Microsoft, Brad Smith, eine KI-Fortbildungs-Initiative. Denn der Software-Riese plant Milliarden-Investitionen in Hyperscaler-Rechenzentren im Rheinischen Revier.
Schule, Finanzverwaltung und Azubis sollen profitieren
Das, was im März 2024 von Microsoft und der Landesregierung noch schlicht "KI-Qualifizierungsoffensive" genannt wurde, trägt nun den Titel: "AI-Skilling-Initiative". Allen knapp 200.000 Lehrerinnen und Lehrern in Nordrhein-Westfalen soll ab dem Schuljahr 2025/2026 ein Angebot zur Fortbildung für die Arbeit mit KI gemacht werden. Zudem soll es ein KI-Qualifizierungsprogramm für die rund 33.000 Beschäftigten der Finanzverwaltung geben. Und Microsoft erklärte sich bereit, das KI-Training von circa 100.000 Auszubildenden in unterschiedlichen Berufen zu unterstützen.
Microsoft-Präsident schwärmt von NRW und der Landesregierung

Ministerpräsident Wüst (CDU)
Die Landesregierung und Microsoft betonten bei der Präsentation die enorme Bedeutung der KI für die Menschen und die wirtschaftliche Wertschöpfungskette. NRW-Ministerpräsident Wüst bekräftigte seinen Anspruch, NRW zum "führenden KI-Standort in Deutschland" zu machen und zum "KI-Hotspot in Europa".
Microsoft-Präsident Brad Smith zeigte sich erfreut, dass die Entwicklungen seit der Vorstellung der Investition im Februar 2024 sogar schneller laufen als gedacht. Ja, im weltweiten Vergleich gebe es nur wenige Orte, die so schnell in der Entwicklung von KI seien wie NRW. Aber am aufregendsten fand Smith nicht das Investment seines Unternehmens, das über drei Milliarden Euro beträgt, wie er sagte, sondern die Partnerschaft mit NRW. Er spüre "Enthusiasmus und Vertrauen in die Führung von Nordrhein-Westfalen", betonte der 66-jährige US-Amerikaner.
Schulministerin Feller: KI ersetzt keine Lehrkräfte
NRW-Schulministerin Dorothee Feller sieht große Chancen im Einsatz von KI für den schulischen Betrieb: Lehrkräfte könnten entlastet, Schülerinnen und Schüler individuell gefördert werden. Dabei müsse die Technik sich in den Dienst der Pädagogik stellen, "KI kann keine Lehrkräfte ersetzen", betonte Feller.
Die Fortbildungen, die ab dem Schuljahr 2025/2026 starten sollen, seien für die Lehrkräfte und Schulen kostenfrei und technologieoffen. Es gebe keine Festlegung auf bestimmte Produkte. Die Umsetzung übernehme der gemeinnützige Förderverein für Jugend und Sozialarbeit e.V.
Kritik der FDP-Opposition
Die schulpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion NRW, Franziska Müller-Rech kritisierte, "dass ein privatwirtschaftlicher Partner den Staat beim Thema Zukunftstechnologie antreiben muss, ist bezeichnend". Das durchaus lobenswerte Angebot von Microsoft könne "nicht ersetzen, was Schwarz-Grün bislang versäumt hat". Die FDP-Politikerin mahnte: "Lehrkräfte zu schulen, ohne dass diese Technologien tatsächlich im Unterricht genutzt werden können, bleibt reine Theorie."
Über dieses Thema berichten wir am Mittwoch auch im WDR-5-Landesmagazin Westblick ab 17.04 Uhr.
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