Ein großer grauer Trafo auf einem Ponton auf dem Wasser

Nordrhein-Westfalen Spektakulärer Schwertransport am Rhein-Herne-Kanal in Castrop-Rauxel

Stand: 05.06.2025 11:29 Uhr

Ein 350 Tonnen schwerer Stromtrafo wurde am Donnerstag übers Wasser und dann mit einem Spezialfahrzeug ins Umspannwerk gebracht. 

Von Sonja Gerhardt

Es ist Zentimeterarbeit auf dem Rhein-Herne-Kanal in Höhe des Yachthafens in Castrop-Rauxel. Langsam dreht sich das Spezialschiff, das aussieht wie ein großer Ponton. An Bord: Ein stahlgrauer Koloss auf einem eigenen Transportfahrzeug. Zusammen haben sie ein Gewicht von 350 Tonnen.

Spektakulärer Schwertransport am Rhein-Herne-Kanal in Castrop-Rauxel

Wassertanks sorgen für Stabilität

Damit das Schiff mit seiner gigantischen Ladung nicht kentert, müssen die Ballast-Tanks immer wieder mit Wasser vollgepumpt werden. Der Rhein-Herne-Kanal ist dafür seit Donnerstagmorgen gesperrt.

Spektakel für Schaulustige

Ein Mann steht vor einem Grill mit Bratwürsten, im Hintergrund ein zweiter Mann, der zuschaut

Unterhaltung und Verpflegung für die Zuschauer

Schaulustige stehen am Kanalufer. Das Stromunternehmen Amprion sorgt für Bratwürste und Getränke. "Wir wollen das hier ein bisschen mit den Menschen feiern", sagt Projektsprecher Matthias Machinek: "So ein Trafotransport ist nicht alltäglich und eine logistische Herausforderung. Normalerweise transportieren wir so einen Koloss auf der Schiene." Der Weg über den Kanal und wieder an Land zum Umspannwerk Pöppinghausen sei aber logistisch notwendig.

Amprion: Transport nötig für Energiewende

Das Umspannwerk im Castrop-Rauxeler Stadtteil Pöppinghausen soll fit gemacht werden für die Energiewende. Ein Ausbau der Kapazität von 220 auf 380 kV , was einer Stromleistung von 380.000 Volt entspricht, steht an. Mit dem aktuell von der schwarz-grünen Landesregierung im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Kohleausstieg im Jahr 2030 ist der Aufbau wichtig für die Energieversorgung der Region, so Amprion.

Bürgerproteste verstummt

Jahrelang hatte eine Bürgerinitiative gegen den Ausbau der Stromleitungen protestiert. Die letzte Klagefrist ist aber im März ausgelaufen. Im Januar hatte die Bezirksregierung Münster nach langer Prüfung den Antrag von Amprion genehmigt.

Sperrung bis zum Mittag

Der Schwertransport wird vom Schiff aus vorbereitet

Der Riesen-Trafo wird langsam an Land rollen

Der Riesen-Transformator wird vom Schiff in Zeitlupe an Land rollen: ferngesteuert auf seinem 30-rädrigen Schwerlast-Fahrzeug. Bis zum Umspannwerk sind es dann nur noch 600 Meter. Die Sperrung des Rhein-Herne-Kanals und der angrenzenden Straße im Stadtteil Pöppinghausen wird laut Amprion mindestens bis zum späten Donnerstagnachmittag dauern.

Unsere Quellen:

  • Beobachtungen der WDR-Reporterin Sonja Gerhardt vor Ort
  • WDR-Gespräch mit Vertretern von Amprion