Fridays for Future: Demonstrantin bei Klimaprotest 2019

Nordrhein-Westfalen "Klimastreik": Fridays for Future ruft zu Demos in NRW auf

Stand: 20.09.2024 06:00 Uhr

Globaler "Klimastreik": Fridays for Future ruft für Freitag international und an mehr als hundert Orten in Deutschland zu Demonstrationen auf. Auch in vielen NRW-Städten sind Aktionen geplant.

Ab 16 Uhr soll zum Beispiel in der Kölner Innenstadt demonstriert werden. Rund 3.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden dort erwartet. Rund halb so viele könnten es bei der Demo in Bonn werden. Protest-Aktionen sind unter anderem auch in Paderborn und Bielefeld, Aachen, Duisburg, Düsseldorf, Essen und Gelsenkirchen geplant.

Proteste soll es auch in allen anderen Bundesländern geben. International sind ebenfalls an vielen weiteren Orten Protest-Aktionen geplant, beispielsweise auf Spitzbergen, in Ägypten und in Bangladesch.

Kohle-Ausstieg bis 2030 gefordert

Unter dem Motto #NowForFuture fordert die Klimabewegung einen schnellen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas und ein Ende aller fossilen Investitionen. Auf Kohle solle Deutschland schon bis 2030 verzichten - statt bis 2038.

Protest soll Druck auf Ampel-Koalition ausüben

Ein Jahr vor der Bundestagswahl sende Fridays for Future damit ein klares Zeichen an die Regierungsparteien, dass das Klima Priorität bekommen müsse, hieß es: "Bis zur Wahl bleibt der Ampelkoalition noch ein Jahr, um die Veränderungen anzugehen, die jetzt dringend notwendig sind." Unterstützt wird der "Klimastreik" von Dutzenden Nichtregierungsorganisationen und Verbänden, darunter Greenpeace, Campact, Brot für die Welt und Misereor.

Klimaschutz für viele Menschen weniger wichtig

Mit Spannung wird erwartet, wie groß die Beteiligung an den Klimaprotesten sein wird. Denn es scheint, als seien wegen anderer Krisen die Themen Umwelt und Klima zuletzt für einige Menschen weniger wichtig geworden.

Im ARD-DeutschlandTrend von Anfang September nannte fast jeder Zweite (48 Prozent) Zuwanderung und Flucht als eines der beiden wichtigsten politischen Probleme, um die sich die deutsche Politik vordringlich kümmern muss. Das sind 22 Prozentpunkte mehr als noch im April. Es folgte das Thema Wirtschaft mit 20 Prozent (+1). Umwelt- und Klimaschutz kamen noch auf 12 Prozent (-4).

Fridays for Future: Umgang mit Antisemitismus in der Kritik

Polizisten führen Greta Thunberg vor der Halle des ESC 2024 in Malmö ab.

Stand verstärkt in der Kritik: Greta Thunberg

Die Klimabewegung stand zuletzt wegen des Umgangs mit Antisemitismus in der Kritik. Insbesondere die schwedische Initiatorin Greta Thunberg und ihr Umfeld verbreiteten seit Monaten vielfach als antisemitisch kritisierte Botschaften.

Die Sängerin Lina sagte deswegen ihren Auftritt bei einer Demo im Mai in Hamburg ab. Ihre Kritik: Fridays for Future Hamburg distanziere sich nicht ausreichend von Antisemitismus und treffe keine Vorkehrungen, "dass antisemitische Inhalte regelmäßig und in großem Umfang auf den von ihnen organisierten Demonstrationen zur Schau gestellt werden".

Unsere Quellen:

Über dieses Thema berichten wir am 20.09.2024 auch im Radio und im Fernsehen - etwa in den WDR-aktuell-Hörfunknachrichten.