Sachsen-Anhalt, Magdeburg: Menschenkette zum Gedenken an die Opfer und Betroffenen des Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt.

Nordrhein-Westfalen Guten Morgen, NRW!

Stand: 24.12.2024 06:40 Uhr

Kundgebungen in Magdeburg • Weihnachtssingen in Kölner Stadion • Erste Messe an Heiligabend in Notre Dame nach fünf Jahren. Der Nachrichtenüberblick.

Einen guten Morgen und frohe Weihnachten aus dem WDR Newsroom wünschen Sabine Meuter und Sabine Schmitt.

THEMA DES TAGES

Kundgebungen in Magdeburg • Nach dem Anschlag in Magdeburg haben in der Stadt gestern tausende Menschen der Opfer des Anschlags gedacht. Zur gleichen Zeit gab es eine AfD-Kundgebung auf dem Domplatz. An beiden Kundgebungen nahmen jeweils 3.000 bis 4.000 Menschen teil. Während der Veranstaltung der AfD wurde immer wieder "Abschieben!" gerufen. Es bildete sich eine Menschenkette als Zeichen gegen die politische Vereinnahmung durch Rechtsextreme. Aus Sicht des Thüringer Verfassungsschutzpräsidenten Stephan Kramer sei es zwar widerwärtig, aber nicht überraschend, dass sich Rechtsextremisten in der Stadt versammeln und Hass und Hetze verbreiten. "Denn sie sind wohl mitverantwortlich, wenn man sich die Radikalisierung auch des Täters anschaut", sagte Kramer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Derweil läuft die Aufarbeitung in der Politik. Tamara Zieschang, die Innenministerin von Sachsen-Anhalt, sagt, es habe zwei Gefährderansprachen an den späteren Attentäter gegeben. Wie es trotzdem zu dem Anschlag kommen konnte, wird jetzt geprüft. Ein Sachverständiger für Zufahrtsschutz kritisierte derweil auch die Genehmigungsbehörden und Veranstalter des Weihnachtsmarktes. Ein ordentliches Zufahrtsschutzkonzept hätte den Anschlag verhindern können, sagte er.

Um den Anschlag in Magdeburg geht es auch in der Weihnachtsansprache von Bundespräsident Steinmeier. Er ruft zum gesellschaftlichen Zusammenhalt auf. "Hass und Gewalt dürfen nicht das letzte Wort haben", sagt er in der vorab veröffentlichten Rede, die am ersten Weihnachtstag ausgestrahlt wird.

WEITERE NACHRICHTEN

Weihnachtssingen in Kölner Stadion Am heutigen Heiligabend machen viele noch die allerletzten Besorgungen vor dem Fest. Und in Köln haben sich gestern Abend tausende Menschen in Stimmung gesungen: Sie kamen im ausverkauften Rheinenergie-Stadion zusammen, das Motto "Loss mer Weihnachtsleeder singe" ("Lasst uns Weihnachtslieder singen"). Gemeinsam mit Kasalla, Höhner, Björn Heuser und vielen mehr stimmten sie die bekanntesten nationalen und internationalen Lieder zum Fest an.

Die Wiederöffnung der Notre-Dame in Paris.

Kathedrale Notre Dame in Paris

Erste Weihnachtsmesse in Notre Dame seit fünf Jahren Fünf Jahre nach dem Brand ist die Pariser Kathedrale Notre Dame Mitte Dezember mit viel Prominenz wiedereröffnet worden - jetzt kehrt allmählich der Alltag zurück in das Gotteshaus. Und damit werden auch zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder Weihnachtsmessen in Notre Dame stattfinden - der Andrang heute am Heiligen Abend könnte groß werden.

Urteil erwartet nach Ausschreitungen gegen israelische Fans Im November war es zu gewaltsamen Ausschreitungen gegen israelische Fußballfans in Amsterdam gekommen - heute soll gegen sieben Angeklagte das Urteil verkündet werden. Bei dem Vorfall wurden fünf Israelis derart schwer verletzt, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten. 20 bis 30 weitere Fans erlitten laut Polizei leichte Verletzungen. Die Angreifer hatten nach Angaben der Polizei auf einen in Onlinediensten veröffentlichten Aufruf zu Attacken gegen Juden reagiert.

NRW-Polizei zieht Bilanz zu Waffenverbotszonen Die Bundespolizei in NRW ist zufrieden mit ihren Sicherheitsmaßnahmen in der Vorweihnachtszeit. Bis zur vergangenen Nacht waren an 26 Bahnhöfen jegliche Messer und andere gefährliche Gegenstände verboten. Laut einer vorläufigen Bilanz der Bundespolizei wurden bis gestern Morgen mehr als 460 Verstöße festgestellt, unter anderem in Düsseldorf und Köln. Die Bundespolizei wertet die Aktion als Erfolg. So seien weniger potentiellen Waffen auf die Weihnachtsmärkte gekommen, nachdem sich das Verbot und die Kontrollen herumgesprochen hatten.

US-Raumsonde landet "fast" auf der Sonne • Die US-Raumsonde "Parker Solar Probe" wird am Mittag so nahe wie kein anderes von Menschen gebautes Objekt an die Sonne heranfliegen. Zum Zeitpunkt ihrer größten Annäherung werden nur noch vier Prozent des Abstandes Erde-Sonne die Sonde von der Sonnenoberfläche trennen. Ziel der seit 2018 laufenden Mission ist es, immer tiefer in die Atmosphäre der Sonne einzutauchen. Forschende sprechen gar von der ersten Berührung eines Sterns durch die menschliche Zivilisation. Ein spezieller Hitzeschild schützt die Sonde in der Größe eines Kleinwagens vor der intensiven Sonnenstrahlung.

DAS WETTER IN NRW

Wolken türmen sich über den Laternen auf der Kennedybrücke.

Wolken über den Laternen auf der Kennedybrücke in Bonn

Erst trocken, später teils leichter Nieselregen möglich • An Heiligabend startet der Tag bei uns im Westen zunächst überwiegend trocken. Zum Teil ist der Himmel stark bewölkt, aber es kann auch vor allem nördlich der Ruhr größere Auflockerungen geben. Am Mittag und Nachmittag wird es von den Niederlanden und Belgien her zunehmend dicht bewölkt und am Abend kann vom Münsterland bis zum Niederrhein etwas Nieselregen vom Himmel herunterkommen. Die Temperaturen erreichen 4 Grad in der Warburger Börde bis 7 Grad am Rhein, oberhalb 500 Meter sind es 0 bis 3 Grad.

Das 24. Türchen im WDR aktuell-Adventskalender • Im WDR aktuell-Adventskalender stellen wir bis Heiligabend täglich junge Menschen vor, die sich ehrenamtlich engagieren. Heute ist das Sabrina (31), die in Viersen Menschen Urlaubsreisen ermöglicht.

Und übrigens ...

Graffiti-Krippe in Wuppertal wird vollendet • Im Wuppertaler Stadtteil Elberfeld wird heute auf dem Laurentiusplatz die "Graffiti-Krippe" vollendet. Um Punkt 12 Uhr mittags wird die Figur des Jesus-Kinds in die Krippe gelegt. Erschaffen hat sie der Wuppertaler Künstler Martin "Megx" Heuwold. Sie ist zugleich auch ein Adventskalender - gebaut zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einer Werkstatt für Menschen mit psychischen Behinderungen. Die Tradition der Künstlerkrippe gibt es in Wuppertal seit 2009.

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