Ein Mitarbeiter von Volkswagen das VW-Logo in die Front eines Autos ein.

Niedersachsen VW-Krise: Sind 30.000 Jobs in Deutschland in Gefahr?

Stand: 19.09.2024 21:21 Uhr

In den deutschen Volkswagen-Werken könnten mittelfristig 30.000 Stellen wegfallen. Das schreibt das "Manager Magazin" und beruft sich auf Insider. Volkswagen und Betriebsrat reagierten gemeinsam.

Im unternehmenseigenen Intranet heißt es, Betriebsrat und Unternehmen weisen "das angebliche Abbauziel von 30.000 Arbeitsplätzen zurück". Das Unternehmen hatte zuvor auf Anfrage von NDR Niedersachsen bereits mitgeteilt: "Diese Zahl können wir nicht bestätigen." Tatsächlich müsse Volkswagen an seinen deutschen Standorten sparen. Die Frage, wie Kosten reduziert werden können, sei aber Teil der anstehenden Gespräche mit den Arbeitnehmern, hieß es weiter. Auch der VW-Betriebsrat reagierte am Donnerstag prompt: Die Zahl entbehre jeglicher Grundlage, teilte die Arbeitnehmervertretung in Wolfsburg mit. Von der IG Metall hieß es, Massenentlassungen und Standortschließungen seien mit der Gewerkschaft nicht zu machen. Gebraucht werde ein tragfähiges Zukunftskonzept, teilte Bezirksleiter und IG Metall-Verhandlungsführer bei Volkswagen Thorsten Gröger mit.

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Das "Manager Magazin" beruft sich bei seiner Recherche auf Aussagen von "Hardlinern im Konzern". Diese gingen davon aus, dass mittelfristig von den aktuell etwa 130.000 Stellen in Deutschland bis zu 30.000 Arbeitsplätze wegfallen müssten. Gleichzeitig müssten mittelfristig Investitionen um rund 20 Milliarden Euro gekürzt werden. Das habe auch Konzernchef Oliver Blume im kleinen Kreis langfristig als realistisch erachtet, schreibt das Blatt.

Verhandlungen mit IG Metall starten nächste Woche

Der Konzern hat in der Kernmarke VW Pkw mit hohen Kosten zu kämpfen. In der vergangenen Woche kündigte der Autobauer die seit Jahrzehnten geltende Beschäftigungssicherung mit den Gewerkschaften auf. Auch Werksschließungen sind im Gespräch. Am 25. September starten die Verhandlungen mit der IG Metall.

"Autogipfel" am Montag

Auch andere Hersteller haben mit schwachem Absatz, Kosten und dem Umstieg auf den E-Antrieb zu tun. Angesichts der angespannten Lage soll es daher am Montag ein Spitzentreffen geben. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) habe für Montag zu einem Austausch eingeladen, teilte eine Sprecherin seines Ministeriums mit. Daran teilnehmen sollen neben dem Automobilverband VDA und der IG Metall auch die größten Automobilhersteller und -zulieferer. Am Freitag besucht der Wirtschaftsminister zudem das VW-Werk in Emden.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 19.09.2024 | 17:00 Uhr