Niedersachsen Notfallambulanz im Krankenhaus Varel wird geschlossen
Am St. Johannes Hospital in Varel wird die Zentrale Notfallambulanz am 1. Dezember geschlossen. Das hat der Kreistag am Montag auf einer Sondersitzung beschlossen. Das Krankenhaus befindet sich in einer angespannten finanziellen Situation.
Derzeit ist die Ambulanz an den Wochentagen von 8 bis 16.30 Uhr mit Ärztinnen und Ärzten besetzt. Zu den anderen Zeiten und am Wochenende wird Telemedizin angeboten. Das bedeutet, dass ein Arzt per Bildschirm zugeschaltet wird. Dieses Angebot sei aber kaum angenommen worden, teilte der Landkreis Friesland mit. Demnach waren es von Juni bis Oktober lediglich sechs Patienten.
Notfälle müssen auf andere Kliniken ausweichen
24.000 Einwohnerinnen und Einwohner müssen künftig im Notfall auf andere Krankenhäuser ausweichen - zum Beispiel nach Sande. Mit der Schließung der Notfallambulanz können nach Informationen des NDR Niedersachsen rund 700.000 Euro pro Jahr gespart werden. Das Personal soll laut Landkreis in anderen Abteilungen der Friesland-Kliniken arbeiten.
Klinikum Varel in finanzieller Schieflage
Vor rund einem Jahr war bereits die Abteilung Innere Medizin in dem Vareler Krankenhaus geschlossen und die 24-Stunden-Notfallambulanz auf den Tagesdienst reduziert worden. Allein in diesem Jahr mussten das St. Johannes Hospital sowie das Nordwestkrankenhaus in Sanderbusch mit Krediten von mehr als 22 Millionen Euro aus dem kommunalen Haushalt unterstützt werden. Die beiden Friesland-Kliniken sollen künftig mit dem von Insolvenz bedrohten Klinikum in Wilhelmshaven zusammengelegt werden.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Regional Oldenburg | 05.11.2024 | 09:30 Uhr