Sirene Röntgenstraße Schwerin

Mecklenburg-Vorpommern Bundesweiter Warntag: Auch in MV haben um 11 Uhr die Sirenen geheult

Stand: 12.09.2024 11:03 Uhr

Sirenengeheul, Rundfunkdurchsagen und Handy-Warnungen: Beim bundesweiten Warntag wurden auch in Mecklenburg-Vorpommern die Katastrophenwarnsysteme getestet. Um 11 Uhr haben sich Sirenen und Warn-Apps bemerkbar gemacht.

"Probewarnung für Deutschland - Es besteht keine Gefahr" - diese Warnmeldung hat am Donnerstagvormittag mutmaßlich alle Bürgerinnen und Bürger in Deutschland erreicht. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) testete erneut, wie es im Katastrophenfall warnen kann. Seit 2020 findet jedes Jahr im September ein bundesweiter Warntag statt- auch in Mecklenburg-Vorpommern. "Eine Katastrophe kann uns unerwartet treffen - sei es ein schweres Unwetter, ein Großbrand, eine Überschwemmung oder ein anderes Unglück", teilte Innenminister Christian Pegel (SPD) im Vorfeld mit. Der Warntag helfe, die unterschiedlichen Warnmittel zu testen, das Verständnis in der Gesellschaft zu stärken und das Handeln der Behörden in solchen Situationen zu verbessern, so der Minister weiter.

MV soll mehr Sirenen bekommen

Beim Warntag vor einem Jahr waren laut Innenministerium rund 1.600 Sirenen in Mecklenburg-Vorpommern einsatzbereit. In Kürze sollen es rund 1.700 sein. "Der Schwerpunkt des Landes liegt gegenwärtig darauf, die vorhandenen Fördermittel so einzusetzen, dass möglichst viele Sirenen an möglichst sinnvollen Standorten errichtet werden", so Pegel.

Ablauf des bundesweiten Warntages 2024

Gegen 11 Uhr sollten alle Bürger Warnmeldungen über ihr Smartphone erhalten, das in der Regel einen schrillen Ton von sich gibt, wie das Innenministerium mitteilte. Die Warnungen erfolgten über das sogenannte Modulare Warnsystem, an das zahlreiche Warnmittel angeschlossen sind. Dazu gehören unter anderem die Warn-App NINA, Sirenen, Warnungen von Cell Broadcast, digitale Stadtinformationstafeln und Testwarnmeldungen in Fernsehen und Radio. Gegen 11.45 Uhr wurde schließlich eine Entwarnungsmeldung herausgegeben. Für die Warnung wird bundeseinheitlich ein einminütiger auf- und abschwellender Heulton verwendet, zur Entwarnung ein einminütiger Dauerton.

In Schwerin sollten 17 Sirenen heulen

In Schwerin sind 17 Sirenenanlagen in fast allen Stadtteilen verteilt, um möglichst viele Menschen zu erreichen. "Die regelmäßigen Probewarnungen ermöglichen es den Bürgerinnen und Bürgern, sich mit den Signalen vertraut zu machen", so Stephan Jakobi, Leiter des Fachdienstes Feuerwehr und Rettungsdienst in Schwerin.

Damit das Warnsignal überall zu hören ist, sind in fast allen Stadtteilen Sirenenanlagen stationiert.

  • Warnitz
  • Wickendorf
  • Wüstmark
  • Neu Zippendorf
  • Großer Dreesch
  • Ostorf
  • Schelfstadt
  • Weststadt
  • Neumühle
  • Lankow
  • Werdervorstadt
  • Lewenberg
  • Görries
  • Krebsförden
  • Friedrichsthal
  • Mueßer Holz
  • Feldstadt
  • Industriepark

Greifswald beteiligte sich zum ersten Mal

In Greifswald sind kurz vor dem Warntag die Sirenen vorbereitet worden. Das flächendeckende Netz aus elf Sirenen wurde demnach um 11 Uhr erstmals in der Hansestadt getestet. Alle Anlagen sind mit einer zusätzlichen Sprachausgabe ausgestattet. Sie sollen zum Einsatz kommen, wenn die Verwaltung oder Katastrophenschutz-Behörden die Bevölkerung beispielsweise vor gefährlichen Wetterlagen, Unfällen in Betrieben, beim Ausfall der Versorgung oder beim Auftreten von Krankheitserregern warnen möchte.

Neubrandenburg ohne fest installierte Sirenen

Während Schwerin in den vergangenen Jahren flächendeckend 17 neue Sirenen installiert hat, gibt es in Neubrandenburg mit mehr als 60.000 Einwohnern nach wie vor kein festes Gerät zum Warnen der Bevölkerung. Eine Stadtsprecherin sagte, die Neubrandenburger Feuerwehr verfüge über zwei mobile Sirenen. Diese hätten jedoch nur eine Reichweite von 500 Metern. In der Vergangenheit sei man der Sichtweise des für den Katastrophenschutz zuständigen Landkreises Mecklenburgische Seenplatte gefolgt, der feste Sirenen nicht für nötig gehalten habe. "Wir werden aber angesichts der neuen Bedrohungslagen wie dem Krieg in der Ukraine wohl noch einmal darüber diskutieren", sagte die Sprecherin.

BBK offen für Feedback von Bürgern

Eine Premiere gab es in diesem Jahr: Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) bietet in diesem Jahr erstmals eine Umfrage an, bei der Bürgerinnen und Bürger ihre Erfahrungen mit dem Warntag teilen können.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 12.09.2024 | 11:00 Uhr