Die Rügenbrücke: schwungvolle Verbindung zwischen Hansestadt und Ostseeinsel seit 2007.

Mecklenburg-Vorpommern Regelmäßige Wartung: Brücken in MV überwiegend in gutem Zustand

Stand: 11.09.2024 17:22 Uhr

Nach dem Einsturz der Carolabrücke in Dresden stellt sich auch in Mecklenburg-Vorpommern die Frage nach dem Zustand der Brücken. Dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr zufolge gibt es im Nordosten keinen Grund zur Sorge.

In Mecklenburg-Vorpommern ist der überwiegende Teil der Brücken an den Bundes- und Landesstraßen in einem guten beziehungsweise befriedigenden Zustand. Das berichtet das Landesamt für Straßenbau und Verkehr auf seiner Internetseite (Stand: Dezember 2023). Jedoch würden das zunehmende Alter des Bauwerksbestandes und vor allem die deutliche Zunahme des Schwerverkehrs auch im Nordosten Maßnahmen erforderlich machen. Das betreffe insbesondere die Hochbrücke in Wismar und die Bahnbrücke in Waren.

SBV wartet Brücken an Bundes- und Landesstraßen

Zuständig für die insgesamt 716 Brückenbauwerke an den Bundes- und Landesstraßen im Land ist dem Landesverkehrsamt zufolge die Straßenbau- und Verkehrsverwaltung Mecklenburg-Vorpommern (SBV). Demnach unterliegen die Ingenieurbauwerke einem engmaschigen Kontrollsystem, damit Schäden und Beeinträchtigungen frühzeitig entdeckt werden und die SBV entsprechend reagieren kann. Olaf Mertzsch vom Landesverkehrsamt zufolge werden die Brücken im Land alle sechs Jahre im Rahmen einer sogenannten handnahen Hauptprüfung eingehend kontrolliert. Alle drei Jahre werde eine etwas weniger umfassende Prüfung durchgeführt, eine sogenannte erweiterte Sichtprüfung. Zusätzlich gebe es eine jährliche Besichtigung und auch wöchentliche Prüfungen, bei denen Prüfer über die Brücken führen um diese auf sichtbare Veränderungen abzusuchen. Würden bei den Prüfungen erhebliche Mängel festgestellt, reagiere man schnell. Das sei aber in den 15 Jahren seiner Zuständigkeit noch nie passiert, so Mertzsch.

Rügenbrücke wird gewartet

Die Rügenbrücke, eine Schrägseil- und Hängebrücke, ist mit 2,8 Kilometern Länge die längste im Norden Deutschlands. Auch dort wird alle sechs Jahre die Bausubstanz geprüft. Gerade werde an den 17 Jahre alten Pfeilern gearbeitet, sagt Brückenprüfer Henrik Häger. "Wir gucken uns die Stützen unter den Bauwerken an, wir schauen uns die Betonoberfläche an und gucken nach sichtbaren Schäden, klopfen die Betonoberfläche ab", erläutert er. Außerdem prüfe man das Bauwerk auf Stellen mit freiliegender Bewehrung. Bewehrung ist die Verstärkung von Betonbauteilen zur Erhöhung der Tragfähigkeit. Die bekannteste Anwendung ist in Stahlbeton eingegossener Bewehrungsstahl. Liegt dieser an schadhaften Stellen eines Bauwerks frei, bilden sich Rostflecken, an denen die Stellen erkannt werden können. "Es können auch Grobkornstellen sein, dass also der Beton schlecht hergestellt wurde. Aber das hält sich hier in sehr geringen Maßen bei diesem Bauwerk", ergänzt der Prüfer mit Blick auf die Rügenbrücke.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 11.09.2024 | 17:00 Uhr