Hessen Sieg gegen Schweiz: Timo Kastening von der MT Melsungen glücklich über Nationalmannschafts-Comeback
Acht Monate war Timo Kastening vom Bundesliga-Tabellenführer MT Melsungen nicht für die deutsche Handball-Nationalmannschaft nominiert worden. Gegen die Schweiz feierte er nun sein Comeback. Und war froh, dass ihn noch alle kannten.
Timo Kastening ist glücklich. In der Bundesliga eilt er mit seiner MT Melsungen derzeit von Sieg zu Sieg. Dass die Nordhessen nach neun Spieltagen immer noch Tabellenführer sind, ist ein riesiger Erfolg. Durch seine guten Leistungen hat sich Kastening nun auch wieder in die deutsche Nationalmannschaft gespielt. Beim 35:26-Sieg gegen die Schweiz zum Auftakt der EM-Qualifikation feierte Kastening am Donnerstag sein Comeback im Nationaltrikot. Knapp acht Monate lang war er zuvor nicht nominiert worden.
Und auch im Spiel gegen die Schweiz schmorte Kastening lange auf der Ersatzbank, weil Lukas Zerbe, der - wie Kastening - auf Rechtsaußen spielt, mit sieben Toren ein starkes Spiel machte. So brachte Bundestrainer Alfred Gislason den 29-Jährigen erst spät in der zweiten Halbzeit. Doch der Melsunger Rechtsaußen bedankte sich postwendend durch ein Tor zum zwischenzeitlichen 23:22 für Deutschland.
Dass er wieder dabei ist, machte Kastening sichtlich Spaß: "Es ist immer schön für die Nationalmannschaft zu spielen, deshalb war das mit dem Sieg gegen die Schweiz eine runde Sache und wir gehen alle glücklich ins Bett." Die nicht ganz ernst gemeinte Frage, ob er die Mannschaftskollegen denn alle noch kenne, beantwortete Kastening schmunzelnd: "Also ich hab' keinen vergessen, so lange war ich ja nun auch nicht weg und ich denke, dass mich auch alle erkannt haben."
Insgesamt sieben deutsche Tore mit Hessen-Bezug
Die deutsche Nationalmannschaft zeigte bei ihrem ersten Spiel nach der Final-Niederlage im August bei den Olympischen Spielen gegen Dänemark eine äußerst starke Leistung, zu der auch zwei andere Hessen beitrugen. So warf der gebürtige Rüdesheimer Johannes Golla vier Tore, Jannik Kohlbacher aus Bensheim erzielte zwei Treffer.
Melsungens Kastening hofft nun, dass es für ihn in der Nationalmannschaft weitergeht. Der 29-Jährige war von Bundestrainer Gislason nur deshalb nominiert worden, weil es im Team zuvor zahlreiche verletzungsbedingte Absagen gegeben hatte.
Doch die Chancen stehen gut. Am Sonntag steht das zweite EM-Qualifikations-Spiel in der Türkei an, vielleicht mit etwas mehr Spielzeit für Kastening. Der Melsunger will sich zeigen, denn sein großes Ziel ist die Handball-WM im Januar und Februar 2025. Wenn es gut läuft, ist Kastening dabei, was ein großer Erfolg für ihn wäre.
Ehemaliger Melsunger Häfner mit emotionalem Abschied
Während Kastening die Zukunft gehört, machte mit Kai Häfner gegen die Schweiz ein ehemaliger Spieler der MT Melsungen sein letztes Länderspiel, nach 154 Einsätzen für Deutschland. Häfner wurde von den 12.721 Zuschauern in Mannheim frenetisch gefeiert. "Ich bin unglaublich stolz auf diese Zeit", sagte Häfner übers Hallenmikrofon: "Für diese Reise bin ich sehr dankbar."
Kastening, der mit Häfner drei Jahre lang bei der MT Melsungen zusammenspielte und mit ihm befreundet ist, geriet am Ende ins Schwärmen: "Er (Häfner - die Red.) hat für den Handball eine extrem große Bedeutung. Er ist immer vorangegangen." Kastening will im Nationalteam nun auch mehr Verantwortung übernehmen. Das Schweiz-Spiel war ein Anfang.