Lilien-Sportdirektor Paul Fernie

Hessen Paul Fernies wildes erstes Jahr bei Darmstadt 98: "Testing Times" mit Happy End?

Stand: 17.12.2024 09:48 Uhr

Acht Monate ist Paul Fernie nun Sportdirektor des SV Darmstadt 98, sehr viel ereignisreicher kann eine Amtszeit eigentlich nicht verlaufen. Doch die Widrigkeiten scheinen erst einmal überwunden.

Ein Spiel ist noch zu spielen, und natürlich wäre eine Niederlage am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) beim Tabellenletzten in Regensburg ein Stimmungsdämpfer für den SV Darmstadt 98. Aber ungeachtet des Ausgangs kann Sportdirektor Paul Fernie mit dem Saisonverlauf zufrieden sein. Nach holprigem Start samt Trainerwechsel haben die Lilien aktuell neun Spiele in Folge nicht verloren. Das ist aller Ehren wert. Und dass die Serie ausgerechnet in Regensburg reißt, doch eher unwahrscheinlich.

Gut mögich also, dass Fernie kommende Woche glücklich und zufrieden unterm Weihnachtsbaum sitzt. Schließlich liegen ereignisreiche Monate hinter ihm, die mit dem sportlichen Turnaround in Darmstadt ein versöhnliches Jahresende finden. "Es waren testing times", so der Engländer Fernie im hr-heimspiel!, also eine herausfordernde Zeit. "Ich bin acht Monate hier, wir haben viel erlebt. Der Abstieg, 17 auslaufende Verträge, 13 neue Spieler, ein neuer Trainer nach vier Spieltagen, zwei Kreuzbandrisse", blickt Fernie zurück.

Paul Fernie: "Wir freuen uns über die aktuelle Entwicklung"

Dass die Lilien aktuell nur auf Platz zehn stehen, täuscht ein wenig über Leistungsstand und Form der Mannschaft hinweg. Die Liga ist eng, allein der schwache Saisonstart verhindert ein bessere Platzierung, zum Tabellenersten sind es gerade vier Punkte. "Es ist brutal eng. Jeder in der Liga ist in der Lage, jeden zu schlagen. Wir freuen uns über die aktuelle Entwicklung. Ich erwarte, dass es bis zum Ende eng bleibt", so Fernie.

Highlights: SV Darmstadt 98 – 1. FC Kaiserslautern

Im Mittelpunkt dabei: Florian Kohfeldt. Im September als neuer Trainer geholt, war der Ur-Bremer nicht im gesamten Umfeld unumstritten. Die Stimmung dürfte sich mittlerweile aber gedreht haben. "Es ist klar, was er will und was er erwartet", so Fernie über den Trainer, dem er 2016 zum ersten mal mit seinem Ex-Klub Wehen Wiesbaden begegnete und der ihm seither im Kopf geblieben ist. "Flo ist sehr akribisch, aber gleichzeitig sehr pragmatisch in seiner Spielidee und seinem Matchplan. Wir sind ambitioniert."

Paul Fernie: "Wir haben Wert gelegt auf offensive Power"

Und erfolgreich, die Lilien haben ligaweit die meisten Tore geschossen, zuletzt derer fünf gegen Kaiserslautern, die davor ebenfalls als Mannschaft der Stunde galten. "Man will immer eine gewisse Kontrolle im Spiel haben. Wir wollen Tore schießen und offensiven Fußball spielen", so Fernie, der die Kaderplanung im Sommer genau darauf ausgelegt hat. "Wir haben im Sommer Entscheidungen getroffen, was den Kader angeht. Wir haben Wert gelegt auf offensive Power, weil wir wussten, wie schwer diese Liga ist."

Mit dem Ergebnis, dass die Lilien mit einem Sieg in Regensburg ganz dick oben mitmischen können. Eine Zwischenbilanz zu Weihnachten, mit der in den ersten Wochen der Saison wahrscheinlich nicht viele beim SV Darmstadt 98 gerechnet haben. Außer vielleicht Paul Fernie.