Hessen Fahrplanwechsel bei der Deutschen Bahn: Das sind die Änderungen in Hessen
Im neuen Fahrplan der Deutschen Bahn gibt es unter anderem mehr internationale Verbindungen und zusätzliche Sprinter nach Berlin. Auch RMV und NVV bauen ihr Angebot aus.
Die Deutsche Bahn hat am Sonntag ihren Fahrplan umgestellt. Sie verspricht für Hessen zusätzliche Verbindungen in mehrere europäische Hauptstädte und weniger Umstiege. Die wichtigsten Änderungen im Überblick:
Zusätzliche Verbindungen in Nachbarländer
- Ab 16. Dezember verbindet ein zusätzliches ICE-Paar täglich Frankfurt mit Paris. Der über Straßburg fahrende Zug startet in Berlin und hält in Frankfurt-Süd. Es ist die siebte tägliche Direktverbindung mit der französischen Hauptstadt. Zwischen Frankfurt und Straßburg sind dann täglich vier statt drei ICE- beziehungsweise TGV-Züge pro Richtung direkt unterwegs.
- Wiesbaden bekommt umsteigefreie ICE-Direktverbindungen nach Österreich. Das gilt für das ganze Jahr über Salzburg nach Schwarzach-St. Veit und im zweiten Halbjahr 2025 auch nach Klagenfurt. Ein weiterer ICE fährt von Wiesbaden über Lindau nach Innsbruck. Im Sommer kommt samstags eine weitere Verbindung nach Innsbruck, ins Ötztal und nach St. Anton hinzu.
- Von Mitte April bis Anfang November gibt es eine weitere ICE-Spätverbindung zwischen Frankfurt und Brüssel und zurück. Der letzte Zug in die belgische Hauptstadt fährt laut DB um 20.15 Uhr ab und ist um 23.35 Uhr am Ziel. Brüssel verlässt der letzte Zug um 20.25 Uhr. Dieser bietet zudem Anschluss aus London. Davon profitieren auch Limburg-Süd und Montabaur - übrigens ganzjährig, denn zwischen Anfang November und Mitte April fährt ein zusätzlicher später ICE ab Köln.
- Ab Ende 2024 besteht neu ein durchgehender Zweistundentakt zwischen Frankfurt und Amsterdam. Manche ICE fahren ab Frankfurt-Flughafen statt zum Hauptbahnhof weiter nach Stuttgart und München beziehungsweise von dort zum Flughafen.
Mehr innerdeutsche Ziele und Halte in Hessen
- Mehr Sprinter in die deutsche Hauptstadt: Die Zahl der ICE-Züge, die die Strecke zwischen Frankfurt und Berlin und umgekehrt in weniger als vier Stunden zurücklegen, steigt um sechs auf 22 Verbindungen. Durch einzelne Verlängerungen werden nach Angaben der Bahn Darmstadt, Mannheim, Kaiserslautern und Saarbrücken angeschlossen.
- Ab Frankfurt und Fulda zur Mecklenburgischen Seenplatte und nach Rostock: Ab 9. März fährt ein ICE von Frankfurt und Fulda neu täglich über Berlin hinaus umsteigefrei weiter bis Waren (Müritz) und Rostock - und zurück. Zudem startet ganzjährig ein neuer ICE aus Berlin nach Frankfurt montags bis freitags bereits in Stralsund mit Halten in Greifswald und Prenzlau.
- Kassel erhält am Sonntagabend eine neue ICE-Direktverbindung aus Mecklenburg-Vorpommern. Reisende können so am Wochenende noch länger die Küste oder die Hansestädte genießen und bequem von Stralsund, Ribnitz-Damgarten, Rostock, Schwerin und Hamburg nach Hause fahren.
- Samstagmorgens besteht künftig eine zusätzliche ICE-Direktverbindung ab Rostock, Bützow, Bad Kleinen und Schwerin nach Kassel, Fulda, Hanau und Frankfurt. Die Verbindungen nach/von Rostock via Hamburg verkehren baubedingt zunächst nur bis 26. Juli 2025.
- Nach einem Jahr Pause hält der IC morgens von Kassel via Erfurt nach Gera und nachmittags zurück wieder in Bebra. Laut Bahn profitiert davon auch Bad Hersfeld. Die Umsteigeverbindungen über Eisenach in Richtung Leipzig und Berlin sind demnach rund 30 Minuten kürzer.
- Die Generalsanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheimist nach fünfmonatiger Bauzeit abgeschlossen. Ab Sonntag ist die Strecke wieder freigegeben worden, allerdings vorerst mit Einschränkungen.
- Umsteigefreier ICE in den Schwarzwald und an den Bodensee: Wochenends geht es 2025 mit einem ICE von Kassel, Marburg, Gießen, Frankfurt, Darmstadt und Bensheim über Karlsruhe zum Beispiel nach Villingen, Singen und Konstanz - und retour.
- Schlechte Nachrichten gibt’s dagegen für Reisende in Haiger und Herborn: Da wird die letzte Intercity-Fahrt, die es noch gab, wegen schwacher Nachfrage gestrichen. Dort halten also keine Fernzüge mehr.
Flexpreis-Tickets werden teurer
Der neue Fahrplan ist bei der Bahn bereits seit Mitte Oktober buchbar und gilt seit diesem Sonntag. Mit dem Wechsel hebt die Bahn auch die Fahrkartenpreise bei den Flextickets um rund 5,9 Prozent an. Spar- und Supersparpreise sowie die Rabatt-Abos Bahncard 25 und 50 bleiben hingegen stabil.
Änderungen im NVV-Netz
Größere Änderungen gibt’s beim Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV): Da wird der Busverkehr ausgebaut: im Kreis Waldeck-Frankenberg und vor allem im Schwalm-Eder-Kreis sollen um fast die Hälfte mehr Busse fahren. Die sind dann zum Beispiel durchgehend von Homberg (Efze) über Borken nach Bad Wildungen unterwegs. Zwischen Borken und Fritzlar fährt wochentags einmal in der Stunde ein Bus.
Daran, dass auf dem Land mindestens pro Stunde der Bus kommt, arbeitet der NVV schon seit einigen Jahren, damit die Leute ein verlässliches, regelmäßiges Angebot haben. Den Stundentakt gibt es dann auch das ganze Jahr über täglich rund um den Edersee, zum Beispiel von Bad Wildungen nach Korbach oder von Waldeck nach Korbach.
Das ist neu beim RMV
Es gibt eine größere Neuerung im Rhein-Main-Gebiet: Dort werden ein paar S-Bahnlinien neu geordnet. Betroffen ist vor allem die S6 ab Friedberg. Sie bekommt zum einen die neue Station Frankfurt-Ginnheim und sie wird nach Langen und nach Darmstadt verlängert.
Die S3 und die S4 werden dann verkürzt und pendeln nur noch zwischen Frankfurt und Bad Soden beziehungsweise Kronberg.
Schon jetzt steht fest, dass wegen Bauarbeiten im Kinzigtal und für die geplante Nordmainische S-Bahn zwischen Frankfurt und Hanau im kommenden Fahrplan die zweistündliche ICE-Linie Berlin-Wolfsburg-Frankfurt-Flughafen nicht in Hanau halten kann. Für Hanau bestehen aber weiterhin die beiden jeweils zweistündlichen ICE-Linien aus der Schweiz via Wolfsburg nach Berlin und von Frankfurt via Nürnberg nach Wien sowie mehrere Einzelzüge.