Hessen Büttelborn beschließt Mega-Solarpark
Auf einer Fläche von 48 Hektar soll im südhessischen Büttelborn eine Photovoltaikanlage entstehen. Das haben die Gemeindevertreter beschlossen - mit einem ambitionierten Zeitplan. Schon in anderthalb Jahren soll der erste Strom fließen.
Ein Solarpark, der die ganze Gemeinde mit Strom versorgen könnte: Dieses Vorhaben hat die Gemeindevertretung in Büttelborn (Groß-Gerau) am Mittwochabend beschlossen, wie Bürgermeister Marcus Merkel (SPD) dem hr mitteilte. "Wie erwartet einstimmig" hätten die Gemeindevertreter von SPD, CDU, Grüner Liste und Linken die Entscheidung getroffen.
Die neue Photovoltaikanlage soll auf einer 48 Hektar großen Fläche im Ortsteil Worfelden entstehen. Das Land gehört zu einem landwirtschaftlichen Betrieb, dessen Inhaber die bislang als Ackerland genutzte Fläche an den Betreiber des Solarparks für viele Jahre verpachten will.
Unterm Strich klimaneutral - beim Strom
Die Solarzellen sollen nach Angaben der Gemeinde mit einer Leistung von 70 Megawatt Peak rechnerisch Strom für alle rund 23.300 Haushalte plus sämtliche Gebäude und Anlagen der Gemeindeverwaltung liefern können. Es werde sogar das Anderthalbfache der für ganz Büttelborn benötigten Strommenge erzeugt, schätzt der Bürgermeister.
Damit wäre sie eine der größten Photovoltaikanlagen in Südhessen. "Dies stellt die Gemeinde Büttelborn bilanziell nahezu klimaneutral, zumindest im Sektor Strom", hieß es in der Beschlussvorlage.
Anschluss ans Stromnetz in Arheilgen
Das Regierungspräsidium Darmstadt habe den Plänen bereits im Dezember 2023 zugestimmt, sagte Merkel. Die Gemeinde will zügig Baurecht schaffen, denn bereits Anfang oder Mitte 2026 soll der Photovoltaikpark Strom ins Netz einspeisen. "Das wäre Rekordzeit", sagte Merkel mit hörbarer Freude über das bisher Erreichte.
Zum Projekt gehöre auch, dass von der Fläche in Büttelborn-Worfelden eine sechs Kilometer lange Erdleitung bis Darmstadt-Arheilgen verlegt werden muss, um den Solarpark ans Stromnetz anzuschließen.
Zunächst soll der produzierte Strom laut Merkel in die gemeindeeigenen Liegenschaften wie Rathaus, Kläranlage oder Straßenbeleuchtung fließen. Auch umliegenden Kommunen will der Bürgermeister den Strom anbieten.
Geplant sei außerdem, dass die Bürgerinnen und Bürger über eine Bürgerenergiegenossenschaft einsteigen können, um den Strombedarf ihrer Haushalte zu decken. Das Ziel sei, dass vor Ort so viel des lokal erzeugten Solarstroms verbraucht werde wie möglich.