Brandenburg Warnungen vor Hochwasser: Regen und Schmelzwasser lassen Flusspegel in Brandenburg steigen
Die Flüsse in Brandenburg sind gut gefüllt, einige könnten über die Ufer treten. Die Behörden haben stellenweise Hochwasserwarnungen herausgegeben - allerdings auf niedriger Stufe.
Nach tagelangem Dauerregen gilt für einige Flüsse in Brandenburg eine Hochwasserwarnung. Betroffen sind Abschnitte von Elbe, Schwarzer Elster, Pulsnitz, Stepenitz und Dömnitz. Das geht aus dem sogenannten "Pegelportal" des Landesamts für Umwelt hervor [pegelportal.brandenburg.de].
Demnach gilt an der Stepenitz bei Wolfshagen (Prignitz) auch am Mittwoch noch die Alarmstufe 2, die aktuelle Tendenz wird aber mit "gleichbleibend" angegeben. Sollte das Wasser dort und an der Dömnitz weiter ansteigen, könnten Auen und flache Bereiche überflutet werden, hieß es.
Für den Elbabschnitt bei Wittenberge im Landkreis Prignitz, wo der Pegel die Marke von 4,50 Meter überschritten hat, gelte weiter die niedrigste Alarmstufe 1, hieß es weiter. Grund zur Sorge bestehe bisher nicht, allerdings gebe es erste Vorsichtsmaßnahmen, sagte der Leiter des Ordnungsamtes Wittenberge, Lars Wirwich, am Dienstagabend dem rbb: "Der Bürger ist aktuell noch nicht betroffen." Aber die Halter sollten ihre Tiere von den Elb-Vorwiesen nehmen. Die Stadt werde über weitere Maßnahmen beraten und gegebenenfalls die Notfallpläne aktualisieren.
An der Schwarzen Elster und der Pulsnitz im Süden Brandenburgs ist die Tendenz zwar fallend, noch gilt dort aber die Alarmstufe 1.
Auch an Oder und Lausitzer Neiße hohe Pegel
An einzelnen Pegeln der Oder und der Lausitzer Neiße wird nach Angaben des Landesamtes der Richtwert für Stufe 1 im Laufe des Tages überschritten - zum Beispiel in Eisenhüttenstadt. Bei Oder und Neiße lässt neben dem Regen auch Schmelzwasser aus den Einzugsgebieten die Pegelstände steigen.
Dagegen hat sich offenbar die Situation im Flussgebiet Dahme (Dahme-Spreewald) entspannt. Für diesen Bereich liegen laut dem Pegelportal des Landesumweltamtes keine Warnmeldungen mehr vor.
In den nächsten Tagen soll es in Berlin und Brandenburg weitgehend trocken bleiben, ab Freitag wird das Wetter allerdings wieder nasser.
Gleise unterspült: Zugverkehr zwischen Hannover und Magedburg unterbrochen
Tagelanger Dauerregen hat in vielen Regionen Deutschlands zu Hochwasser an Flüssen geführt. Kritisch ist die Lage am Dienstag unter anderem an der Oker in Niedersachsen, die auch durch Braunschweig fließt. Im Landkreis Leer gelang es, an zwei besonders gefährdeten Stellen Deichbrüche zu verhindern. In Thüringen musste ein Ortsteil der Gemeinde Heringen evakuiert werden, im niedersächsischen Rinteln eine Straße nahe der Weser. In Sachsen-Anhalt wurden die Bewohner der Ortschaft Thürungen (Kreis Mansfeld-Südharz) zur Evakuierung aufgefordert.
Am Dienstagmittag hob der Deutsche Wetterdienst alle seine zeitweise für mehrere Bundesländer bestehenden Unwetterwarnungen auf. Der Regen habe nachgelassen, beziehungsweise an Intensität verloren. "Die Hochwasserlage an den Flüssen bleibt allerdings teilweise noch sehr angespannt", teilte die Behörde in Offenbach mit.
Das Hochwasser wirkt sich auch auf den Zugverkehr aus. Die Bahnstrecke Hannover-Magdeburg bleibt vermutlich bis Mittwoch gesperrt. Als Grund nannte die Bahn, dass Gleise auf der Strecke durch den Dauerregen unterspült wurden.
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Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 26.12.2023, 19.30 Uhr