Archivbild: Haupteingang des Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg am 08.12.2023. (Quelle: picture alliance/dpa/Carsten Koall)

Brandenburg Verdi und Marburger Bund wollen Hilfe vom Land für Uniklinikum in Neuruppin

Stand: 10.12.2024 13:24 Uhr

Die Gewerkschaften Verdi und Marburger Bund kritisieren weiterhin die geplanten Stellenstreichungen am Uniklinikum Ruppin-Brandenburg in Neuruppin (Landkreis Ostprignitz-Ruppin). Das bekräftigten Beteiligte nach einem Krisentreffen am Dienstagvormittag mit Landrat Ralf Reinhardt (SPD) und der Klinikleitung im Gespräch mit dem rbb.
 
Der Stellenabbau sei eine Sanierung auf Kosten der Beschäftigten, hieß es. Die Gewerkschaft Verdi fordert weiterhin den Erhalt der Arbeitsplätze.

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Mehr Hilfe vom Land einfordern

Der Landkreis verwies in dem Krisengespräch auf die schwierige finanzielle Situation.
 
Im Ergebnis wolle man gemeinsam mehr Hilfe vom Land einfordern, sagte Stefan Pohlmann, der Geschäftsführer des Marburger Bundes Berlin/Brandenburg, dem rbb: "Wir nehmen mit, dass die finanzielle Lage im Landkreis aktuell sehr schwierig ist, und haben dem Landrat auch zugesagt, die Landespolitik in Verantwortung zu nehmen."
 
So habe die neue Koalition im Koalitionsvertrag eine Unterstützung für Kliniken angekündigt. Auch eine Unterstützung für die Medizinische Hochschule Brandenburg sei erwähnt. "Da werden wir gemeinsam mit dem Landrat auf die spezielle Situation dieses Schwerpunktversorgers in Neuruppin hinweisen und hoffen, dass wir auf höherer politischer Ebene etwas bewegen können", sagte Pohlmann. Das Land müsse also mit einer Finanzspritze einspringen bis die vom Bund geplante Neuregelung der Krankenhausfinanzierung greife.

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Die angekündigte Streichung von 100 Stellen ist aus Sicht der Gewerkschaften das falsche Signal – auch angesichts der Forderung nach einem Ausbau der Behandlungszahlen und Krankenhausleistungen. "Wir sagen: Ein Krankenhaus kann nur mit dem Personal, was vorhanden ist, nach vorne schauen und in die Zukunft gerichtet funktionieren", sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Torsten Schulz dem rbb. Vor allem wenn die Geschäftsführung eine Steierung der Fallzahlen wolle, also mehr Patienten im Krankenhaus, "dann kann das nur mit ausreichend Personal funktionieren", sagte Schulz.

Schließung und Zusammenlegung von Abteilungen plus Nullrunden

Die Klinik hatte dem rbb am Montag bestätigt, dass 100 Mitarbeitende entlassen werden und bis Ende des Jahres die Fachklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie geschlossen wird.
 
Einer Sprecherin zufolge ist klar, dass geschlossen wird. Sie hat im vergangenen Jahr einen Verlust von einer Million Euro verursacht. Außerdem soll der Fachbereich Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde mit der Neurochirurgie zu einer Kopfklinik fusionieren.
 
Außerdem sollen die Gehälter bis 2027 eingefroren werden.
 
Aus welchen Bereichen Mitarbeiter von den Kündigungen betroffen sind, soll Mitte Januar bekanntgegeben werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 10.12.24, 12:30 Uhr