Außenansicht Krankenhaus Prenzlau, Brandenburg. Aufgenommen: 14.03.2014

Brandenburg Uckermark: Drohende Insolvenz der Krankenhäuser in Angermünde und Prenzlau abgewendet

Stand: 10.04.2025 18:10 Uhr

Bei einem Abstimmungstermin der Gesellschaft für Leben und Gesundheit (GLG) am Donnerstag konnte die drohende Insolvenz der Krankenhäuser in Angermünde und Prenzlau (Uckermark) abgewendet werden. Außerdem werden die Einrichtungen in ihrer jetzigen Struktur als Krankenhäuser der Grundversorgung erhalten bleiben, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung der Gesellschafter, der Landkreise Barnim und Uckermark und der Stadt Eberswalde.
 
Der Landkreis Uckermark stelle zunächst zwei Millionen Euro bereit, um die wirtschaftliche Stabilität des Medizinisch-Sozialen-Zentrums (MSZ) wieder herzustellen, hieß es es. Das Geld solle zeitnah fließen, sagte die Sprecherin des Uckermärkischen Landratsamts Ramona Fischer dem rbb.

Symbolbild:Ein Tropf hängt an einem Krankenhausbett auf dem Flur .(Quelle:picture alliance/dpa/F.Sommer)
Krankenhäusern in Angermünde und Prenzlau droht Insolvenz
Die Krankenhäuser in Angermünde und Prenzlau arbeiten seit Jahren defizitär. Im Januar hatte der Kreistag Uckermark eine Unterstützung von vier Millionen Euro beschlossen - offenbar zu wenig. Uckermarks Landrätin kündigte an, einen GLG-Ausstieg zu prüfen.mehr

Zukünftige Finanzierung weiter unklar

In einem weiteren Schritt sollen dann weitere zwei Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden. Ob und wann dies notwendig sein werde, konnte bisher nicht beantwortet werden. Über weitere Schritte müsse dann zeitnah beraten werden, sagte Fischer.
 
Um die zukünftige Ausrichtung des MSZ auf eine solide Grundlage zu stellen, habe man außerdem vereinbart, einen externen Dritten mit einer erneuten Prüfung zu beauftragen, hieß es in der Meldung der Gesellschafter. Diese soll eine medizinische Bedarfsanalyse sowie eine medizinrechtliche und wirtschaftliche Bewertung umfassen.

Für die Jahre 2025 und 2026 hatte der Kreistag Uckermark bereits im Januar beschlossen, jeweils zwei Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Am Mittwoch hatte Uckermarks Landrätin Karina Dörk (CDU) vor einer Insolvenz gewarnt und angekündigt, einen Ausstieg aus dem GLG-Klinikverbund zu prüfen. Grund dafür sei ein GLG-Sanierungskonzept mit drei Varianten gewesen, das zum Erhalt des Krankenhauses Prenzlau allein für dieses Jahr eine Mitfinanzierung des Kreises Uckermark zwischen vier und fünf Millionen Euro vorgesehen hatte. Dörk hatte dies als "nicht akzeptabel" bezeichnet.

Sendung: Antenne Brandenburg, 10.04.2025, 17:30 Uhr