Brandenburg Rüdersdorf (Märkisch-Oderland): Forschung zu unterirdische Wasserstoffspeicherung in Brandenburg trägt Früchte
Das Energieunternehmen EWE hat fünf Jahre lang die Speicherung von Wasserstoff in einem unterirdischen Hohlraum in Rüdersdorf (Märkisch-Oderland) erforscht. Die Ergebnisse sind den Angaben des Unternehmens zufolge positiv: Die Einlagerung von Wasserstoff in einem sogenannten Kavernenspeicher seien erfolgreich gewesen. Das teilte EWE am Donnerstag mit. Am Projekt beteiligt war auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Der Reinheitsgrad des Wasserstoffs habe sich während der Einlagerung nur minimal verändert. Dieser könne nun in grüne Energie zurückverwandelt und zum Beispiel für den Antrieb von Autos, Bussen und Zügen verwendet werden.
Zukunftsinvestitionen am Rande der Hauptstadt
Das Forschungsvorhaben "Hycavmobil" startete 2019 mit einem Investitionsvolumen von mehr als 14 Millionen Euro für klimafreundliche Energie. Knapp acht Millionen davon waren EWE-eigene Mittel. Die restliche Summe in Höhe von rund 6,5 Millionen Euro stammte aus dem Nationalen Innovationsprogramm für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie als Förderung vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV).
Der Gasspeicherstandort von EWE in Rüdersdorf wurde aufgrund seiner Nähe zu den Wasserstoff-Leitungen in Berlin gewählt. Die Lage sei optimal für den Aufbau eines deutschlandweit geplanten Wasserstoff-Kernnetzes.
Ausbau für die Einlagerung von Wasserstoff wird ausgeweitet
Für das Forschungsprojekt wurde ein 500 Kubikmeter großer unterirdischer Hohlraum geschaffen. Dafür wurde ein Teil der Steinsalz-Schicht im Untergrund von Rüdersdorf mit Wasser ausgespült. Die so gebildete Salzlösung wurde abgepumpt, der Hohlraum blieb zurück. Die Salzschicht liegt in circa 600 bis 3.200 Metern Tiefe und stammt aus einem Meer, das es in Rüdersdorf vor 250 Millionen Jahren gab.
Nachdem dieser erste Testlauf für die Einlagerung und Speicherung von Wasserstoff Erfolge gezeigt haben soll, sollen laut Angaben von EWE weitere größere Kavernen mit bis zu 1000-fachem Fassungsvermögen folgen.
Finanzierung für weitere Projekte noch nicht gesichert
Die Finanzierung der geplanten Folgeprojekte ist laut EWE-Chef Stefan Dohler noch nicht geklärt: "Niemand kann in Wasserstoffspeicher von null an komplett wettbewerblich investieren, um den Markthochlauf voranzutreiben", sagte er. Wie beim Wasserstoffkernnetz eine Anschubfinanzierung nötig sei, brauche es dies auch bei der Speicherung.
Um den dafür notwendigen politischen Rahmen zu schaffen muss laut dem EWE-Chef eine Wasserstoff-Speicherstrategie verabschiedet werden. Nur so könnten weitere Investitionsentscheidungen für grüne Energie aus Wasserstoff getroffen werden.
Sendung: Antenne Brandenburg, 05.12.2014, 14 Uhr