Brandenburg Potsdam-Mittelmark: Kleinmachnow entscheidet sich gegen Schulschließung
In Kleinmachnow sollte die Schließung einer Grundschule die Raumprobleme einer anderen Schule lösen. Es gab großen Protest. Nun beschlossen die Gemeindevertreter einen Kompromiss.
Die Seeberg-Grundschule in Kleinmachnow (Landkreis Potsdam-Mittelmark) wird nicht geschlossen. Das haben die Gemeindevertreter am Donnerstagabend entschieden. Die Idee war, dass die Kinder auf andere Grundschulen verteilt werden, um in dem Gebäude Teile der übervollen Maxim-Gorki-Gesamtschule unterzubringen.
Kompromiss: eine erste Klasse weniger an Seeberg-Grundschule
Die Seeberg-Grundschule in Kleinmachnows Zentrum ist eine von drei kommunalen Grundschulen im Ort. 280 Schüler lernen dort momentan, in einem modernen Gebäude mit kleinen Klassen. Sinkende Kinderzahlen im ganzen Gemeindegebiet gab der Bürgermeister als Grund für seinen Plan an, die Schule samt Hort in den kommenden drei Jahren aufzugeben.
"Ich bin sehr froh mit dem Kompromiss", sagte Christiane Spaltmann, Schulleiterin der Seeberg-Grundschule, am Abend dem rbb. Dem nun gefunden Kompromiss zufolge werde im kommenden Jahr nur eine erste Klasse eingeschult, sonst waren es immer zwei erste Klassen, erklärte die Rektorin. So werde ein Hortraum frei, der zuvor gefehlt habe.
Maxim-Gorki-Gesamtschule in Kleinmachnow
Zu wenige Fach- und Nebenräume und Toiletten für Lehrkräfte
Das Nachsehen hat nun die Maxim-Gorki-Gesamtschule. Sie platzt aus allen Nähten und sollte eigentlich in die freiwerdenden Räume der Grundschule einziehen. Nun muss sie sich mit einem Container-Bau arrangieren.
"Wir sind nicht zufrieden", sagte Marcel Hahn, Vorsitzender der Schulkonferenz an der Maxim-Gorki-Gesamtschule, enttäuscht dem rbb. "Wir wissen nicht, wie teuer oder günstig diese Variante ist, wann sie umgesetzt wird oder was geplant ist", sagte Hahn. An der Schule fehlten etwa 15 zusätzliche Fach- und Nebenräume. "Und dann gibt es noch die prekäre Situation mit den Lehrertoiletten, wo jedes Geschlecht nur eine Toilette hat", so Hahn.
Hoffnung auf Baugenehmigung für Erweiterungsbau im Sommer
Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert (SPD) ist zumindest froh, dass es nun endlich eine Entscheidung gibt. "Ich habe das nicht ganz favorisiert, weil ich glaube, dass die Schülerzahlen in ganz Kleinmachnow leider so weit sinken werden, dass wir mit zwei Grundschulen auskommen", sagte er am Donnerstagabend dem rbb. Er fände es trotzdem schön, wenn seine Gemeinde alle drei Standorte halten könne.
Für den dringend notwendigen Erweiterungsbau der Maxim-Gorki-Gesamtschule sei nun ein Grundstück freigegeben worden, sagte Grubert. Im Februar solle der entsprechende Bauantrag beim Kreis eingereicht werden. Der Landrat hätte ihm zugesichert, dass Schulbauten höchste Priorität hätten, sagte Kleinmachnows Bürgermeister Grubert dem rbb. Er hoffe deshalb, zum Sommer eine Baugenehmigung zu erhalten, sodass Ende 2027 die ersten Gebäude bezogen werden könnten, sagte Grubert.
Mit Material von Jacqueline Piwon
Sendung: rbb Antenne Brandenburg, 13.12.2024, 09:30 Uhr