Eine Plefering mit einer Seniorin (Quelle: dpa/Westend61)

Brandenburg In drei Brandenburger Landkreisen leben besonders viele Pflegebedürftige

Stand: 10.12.2024 15:11 Uhr

Bei der Zunahme pflegebedürftiger Menschen in Deutschland zeigen sich laut einer Studie große regionale Unterschiede.
 
Den höchsten Anteil Pflegebedürftiger an allen gesetzlich Versicherten gab es 2023 vorwiegend in Kreisen in Ostdeutschland, Nordrhein-Westfalen, Hessen und im Saarland, wie das Wissenschaftliche Institut der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) nach einer Auswertung auf Basis anonymisierter AOK-Versichertendaten am Dienstag mitteilte.
 
Den höchsten Anteil Pflegebedürftiger an den gesetzlich Versicherten gab es demnach in den Brandenburger Landkreisen Barnim, Prignitz und Ostprignitz-Ruppin - dort war 2023 etwa jede sechste Person pflegebedürftig (15,7 bis 17,1 Prozent). Den kleinsten Anteil hatten demnach München, Freising und Rosenheim mit 3,4 bis 3,7 Prozent.

Symbolbild: Eine Pflegerin und eine Heimbewohnerin schauen zusammen aus einem Fenster im Wohnbereich des Pflegeheims am 15.01.2020. (Quelle: dpa/Tom Weller)
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Zahl der gesetzlich versichterten Pflegebedürftigen steigt

Laut Studie sind in den genannten Regionen Ostdeutschland, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Saarland zwischen 9,1 und 17,1 Prozent der Versicherten pflegebedürftig und damit mehr als im bundesweiten Schnitt von sieben Prozent. Niedrige Raten von weniger als 5,7 Prozent gab es demnach in wenigen Regionen vor allem in Bayern und Baden-Württemberg.
 
Insgesamt stieg die Zahl der gesetzlich versicherten Pflegebedürftigen seit der Einführung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs 2017 von damals 3,3 Millionen auf 5,2 Millionen im Jahr 2023.
 
Die Entwicklung sei nicht allein mit der Alterung der Gesellschaft zu erklären, hieß es. So wäre bei einem reinen Fortschreiben der Alterung von 2017 bis 2023 eine Zunahme der Pflegebedürftigen von bundesweit 21 Prozent zu erwarten gewesen - sie lag aber bei 57 Prozent.
 
Die Chefin des AOK-Bundesverbands, Carola Reimann, sagte, angesichts der regionalen Unterschiede komme den Kommunen und lokalen Netzwerken eine zentrale Rolle zu - für Wünsche der Menschen, in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben und um Unterstützung vor Ort zu organisieren.

Sendung: rbb24, 10.12.2024, 13:00 Uhr