
Brandenburg Fliegerbombe nahe Hauptbahnhof Cottbus erfolgreich entschärft
Eine Weltkriegsbombe ist am Dienstag in Cottbus entschärft worden. Rund um den Bahnhof war ein Sperrkreis eingerichtet worden, 1.800 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen. Im Bahn-, Bus- und Tramverkehr kam es zu Einschränkungen.
Eine auf dem Bahnhofsgelände in Cottbus entdeckte Fliegerbombe ist am Dienstag erfolgreich unschädlich gemacht worden. Das teilte die Stadt am Mittag mit. Der Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg wurde vergangene Woche auf dem Gelände der Deutschen Bahn bei Bauarbeiten gefunden.
Für die Entschärfung der rund 250 Kilogramm schweren Bombe war ab 10 Uhr ein Sperrkreis eingerichtet worden, der kurz nach 14 Uhr wieder aufgehoben wurde. Das sagte Stadtsprecherin Gabriele Bogacz nach der erfolgreichen Entschärfung gegenüber rbb|24.

Zwei Zünder erfolgreich entfernt und gesprengt
Der Kampfmittelbeseitigungsdienst habe erfolgreich beide Zünder entfernen können und diese dann direkt vor Ort gesprengt, so Bogacz. Gut zwei Stunden haben die Experten pro Zünder benötigt.
Der zweite Zünder habe sich laut Stadt schwerer entfernen lassen, für ihn musste auch ein Wasserschneider zum Einsatz kommen. Die kontrollierte Sprengung im Anschluss verlief demnach ohne Probleme.
Von der Evakuierung im Bahnhofsgebiet und in den umliegenden Straßen waren laut Stadt rund 1.800 Menschen betroffen. Der Sperrkreis mit einem Radius von 600 Metern umfasste den Hauptbahnhof sowie die umliegenden Parkplätze, das neue Bahnwerk, den Bus- und Trambahnhof sowie mehrere Wohn- und Geschäftsstraßen im Stadtzentrum.

Kein Bahnverkehr bis zum Nachmittag
Der Bahnverkehr am Cottbuser Hauptbahnhof wurde bis zur Entschärfung komplett eingestellt, im Anschluss lief der Betrieb nach und nach wieder an. Die Züge wurden während der Evakuierung in Calau gestoppt, ersatzweise fuhren Busse.
Busse und Straßenbahnen mussten während der Zeit der Evakuierung allerdings umgeleitet werden. Für den Ersatzverkehr wurden entlang des Stadtrings zwischen Thiemstraße und der Straße der Jugend Haltestellen eingerichtet. Seit circa 15 Uhr fahren alle Linien von Cottbusverkehr aber wieder den Hauptbahnhof an.
Das ist der betroffene Sperrkreis
1.800 Menschen mussten ihre Häuser verlassen
Die Stadt hatte die rund 1.800 betroffenen Personen im Voraus darum gebeten, den Bereich bis 8 Uhr zu verlassen. Die Evakuierung betraf unter anderem die Fürst-Pückler-Passage, die Fröbel-Grundschule, ein Hotel, Teile der Wilhelm-Külz-Straße, der Wernerstraße sowie die Vetschauer, Calauer, Petershainer, Welzower und Greifenhainer Straße. Auch die Finsterwalder Straße wurde teilweise gesperrt.
Die Stadt hatte Autofahrer ebenfalls darauf hingewiesen, den Bereich Stadtring zwischen Bahnhofsbrücke und Straße der Jugend am Dienstag möglichst zu meiden. Auch dort gebe es zeitweise Einschränkungen.

Einsatzleitung
Notunterkunft eingerichtet
Die Stadt hatte im Vorfeld der Entschärfung ein Info-Telefon geschalten und koordinierte bei Bedarf auch Transporthilfen für die Evakuierung.
Menschen, die für die Zeit der Evakuierung eine Notunterkunft benötigten, konnten diese im Gebäude der "Lausitzer Rundschau" in der Straße der Jugend 54 finden. Die Feuerwehr hatte dort Notzelte aufgebaut, hieß es. Verpflegung und Getränke mussten allerdings selbst mitgebracht werden.
Zur Evakuierung von Menschen aus einer Seniorenwohnanlage wurde unter anderem ein Rettungsbus von Cottbusverkehr eingesetzt. Gut 50 Senioren harrten die Zeit der Entschärfung in der Notunterkunft aus. Einige bettlägerige Bewohner mussten in die Medizinische Universität Lausitz - Carl Thiem gebracht werden. Insgesamt waren mehr als 200 Einsatzkräfte an dem Einsatz beteiligt gewesen.

Senioren in Cottbus
Sendung: rbb24, 03.06.2025, 13:00 Uhr