Brandenburg Cottbuser Ostsee könnte noch vor Weihnachten komplett gefüllt sein
Aus dem einstigen Braunkohletagebau Cottbus-Nord entsteht seit Jahren Brandenburgs größter See. Noch vor Weihnachten könnte der Ostsee nun komplett voll sein. Derzeit fehlen nur noch 20 Zentimeter zum angestrebten Wasserstand.
Seit Jahren warten die Ostseeanrainer auf diesen Moment. Nun könnte der Ostsee bei Cottbus noch vor Weihnachten komplett gefüllt sein. Wie der Energiekonzern Leag am Freitag dem rbb bestätigt hat, fehlen derzeit noch 20 Zentimeter, bis der angestrebte Wasserstand von 62,5 Metern erreicht ist.
Derzeit fließen fünf Kubikmeter pro Sekunde in den Ostsee - bleibt es dabei, könnte der Zielwasserstand in knapp zehn Tagen erreicht werden, sagte Leag-Sprecherin Kathi Gerstner. Gründe dafür sind die starken Niederschläge im Sommer 2024 und das gleichzeitige Hochwasser in Tschechien und Polen.
Der ehemalige Braunkohle-Tagebau bei Cottbus wird seit fünf Jahren geflutet - anfangs eher zögerlich, denn der Beginn der Flutung fiel mit den Dürrejahren 2019/2020 zusammen. Fünf Trockenjahre führten zu einer schleppenden Flutung, gefährlichen Rutschungen und Erosionen, zudem gab es herbe Rückschläge bei der Ufergestaltung am Bergbaufolgesee. Die Spree führte damals nicht ausreichend Wasser, um es mit dem Ostsee zu teilen. Erstmals seit Flutungsbeginn konnte der Ostsee in diesem Jahr auch im Sommer aus der Spree Wasser erhalten.
Die Stadt Cottbus will zudem bei ihrer Wärmeversorgung zukünftig auf den Ostsee setzen. Eine große Seewasser-Wärmepumpe soll etwa 40 Prozent der Cottbuser Fernwärme abdecken. Hintergrund ist die geplante Abschaltung des Kraftwerks Jänschwalde im Jahr 2028, aus dem die Stadt aktuell einen Teil ihrer Fernwärme bekommt. Gleichzeitig reagiere die Stadt mit dem Beschuss auf die aktuellen Rahmenbedingungen der Energiewende, heißt es.
Sendung: Antenne Brandenburg, 13.12.2024, 09:15 Uhr