Feuerwerk und Böller vor der Stadthalle Cottbus (Quelle: rbb)

Brandenburg Brandenburger Städte verzichten auf Böllerverbotszonen - fast überall

Stand: 23.12.2024 12:52 Uhr

Während Berlin erneut auf strikte Regeln in der Silvesternacht setzt, verzichten Brandenburgs Städte auf flächendeckende Böllerverbote. In Cottbus wird an die Vernunft appelliert, in Potsdam und Lehde gelten kleinere Einschränkungen.

Anders als in Berlin gelten in Brandenburg nur sehr wenige Einschränkungen für das Silvesterfeuerwerk. So kündigte die Stadt Cottbus an, in der Silvesternacht auf Böllerverbote zu verzichten. "Wir wollen nicht mit Verbotszonen arbeiten. Diese müssten kontrolliert werden, was schlicht unmöglich ist", erklärte Jan Gloßmann, Sprecher der Stadt Cottbus, am Sonntag Brandenburg Aktuell.
 
In ganz Brandenburg gilt lediglich der Grundsatz, vor Krankenhäusern, Pflegeheimen und Kirchen zu böllern - darüber hinaus soll es in diesem Jahr keine Böller-Restriktionen wie noch zu Corona-Zeiten geben. "Es gibt keine klassischen Verbotszonen, aber Verbote vor bestimmten Einrichtungen, und an die muss man sich halten", sagte Gloßmann. "Es ist immer ein Appell an die Vernunft."

Polizeibeamte stehen in der Silvesternacht hinter explodierendem Feuerwerk. (Quelle: dpa/Julius-Christian Schreiner)
Berliner Polizei gibt Böller- und Messerverbotszonen zu Silvester bekannt
Zum Jahreswechsel wird es in Berlin wieder laut - und stellenweise gefährlich. Um das Risiko von Verletzungen und Angriffen auf Rettungskräfte zu senken, hat die Polizei wieder mehrere Verbotszonen beschlossen. Die Gebiete im Überblick.mehr

In Sanssouci und Lehde ist Silvesterfeuerwerk verboten

Auch andere Städte in Brandenburg haben bei den Silvesterplanungen auf umfangreiche Verbotszonen verzichtet - mit zwei Ausnahmen. Da ist zum einen Lübbenau, wo im Spreewalddorf Lehde keine Pyrotechnik erlaubt ist. "Bei Verstößen drohen bis zu 50.000 Euro Strafe", warnte Lukas Zuber, Leiter des Ordnungsamts Lübbenau in Brandenburg aktuell. Die Häuser im Spreewalddorf haben Reetdächer und sind oft nur über Wasser erreichbar, was den Einsatz der Feuerwehr im Brandfall erheblich erschweren würde.

Zudem sind in Potsdam der Park Sanssouci und weitere historischen Gartenanlagen für Silvesterfeiern tabu. Zum Schutz der Kulturgüter seien sie in der Nacht zum 1. Januar geschlossen, teilte die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten mit. So sei es dort verboten, Böller zu zünden. In allen Anlagen seien in der Silvesternacht Sicherheitskräfte im Einsatz.

Berlin richtet vier Verbotszonen ein

Während Brandenburger Gemeinden an die Vernunft der Feiernden appellieren, setzt Berlin auch in diesem Jahr auf Böllerverbote an vier Orten im Stadtgebiet. Privates Feuerwerk bleibt nach Angaben der Polizei rund um den Alexanderplatz in Mitte untersagt. Gleiches gilt für Teile der Sonnenallee und angrenzende Nebenstraßen in Neukölln sowie die Pallasstraße im Schöneberger Steinmetzkiez. Auch am Brandenburger Tor bleibt Pyrotechnik laut Polizei tabu. Das zu kontrollieren, sei jedoch Aufgabe der privaten Security-Firmen, heißt es.
 
Die Verbote gelten vom 31. Dezember um 18 Uhr bis zum 1. Januar um 6 Uhr. Erlaubt sind laut Polizei nur Feuerwerkskörper der Kategorie F1. Dazu zählen beispielsweise ganzjährig erlaubte Wunderkerzen, Tischfeuerwerke und Knallerbsen.

Sendung: Brandenburg aktuell, 22.12.2024, 19:30 Uhr