Bayern Corona: "Wiesn-Welle" seichter als im Vorjahr
Die erwartete Corona-Welle während des Münchner Oktoberfestes ist wohl niedriger ausgefallen als 2023. Darauf deuten die Messwerte des bayerischen Abwassermonitorings hin. Nur noch darüber lässt sich das Infektionsgeschehen mittlerweile nachweisen.
Kurz nach dem Oktoberfest kündigte das Münchner Abwasser mit einer hohen Viruslast bereits die nächste Corona-Welle an. Statt als hoher Brecher wie im Vorjahr erreichte sie die Stadt diesmal deutlich ruhiger. Messwerte des bayerischen Abwassermonitorings deuten drauf hin, dass die erwartete Corona-Welle während des Münchner Oktoberfestes wohl niedriger ausgefallen ist als 2023.
Am 2. Oktober stieg die im Münchner Abwasser ermittelte relative Viruslast zwar auf den höchsten Wert des laufenden Jahres an. Umgerechnet lag sie aber nur etwa bei der Hälfte des Höhepunkts der Wiesn-Welle des vergangenen Jahres. Weitere Abwassermessungen mit Proben vom 7. und 9. Oktober ergaben bereits wieder leicht niedrigere Werte.
Abwasser wird inzwischen auch auf Influenza-Viren untersucht
Das Abwassermonitoring wurde vom Freistaat Bayern während der Corona-Pandemie eingeführt und in diesem Jahr neben SARS-CoV-2-Viren auch auf Viren der Grippe Influenza A/B ausgeweitet.
Im Abwasser finden sich geringe Mengen an genetischer Information von Krankheitserregern, die mit molekularbiologischen Verfahren erfasst werden können. Zweimal pro Woche werden derzeit an verschiedenen Messstationen Proben genommen. Die daraus ermittelten Werte zeigen aber nicht die absolute Viruslast, sondern für jeden Standort individuell errechnete, relative Werte.
Abwasser letzte Möglichkeit, Corona-Wellen nachzuweisen
Die Abwassermessungen lassen zwar keine direkte Umrechnung in Infektionszahlen zu. Da aber kaum noch offiziell auf Corona getestet wird, sind sie eine der letzten verbliebenen Möglichkeiten, das Infektionsgeschehen zu beobachten.
Im vergangenen Jahr hatte das Münchner Abwasser noch eine sehr deutliche Corona-Welle während des Oktoberfestes gezeigt, die auch die darauffolgende Winterwelle übertraf.
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Quelle: Regionalnachrichten aus Oberbayern 15.10.2024 - 06:30 Uhr