Ein Kind spielt mit einer Erzieherin im Sandkasten einer Kita.

Baden-Württemberg Kitas in Baden-Württemberg: Zahl der Quereinsteiger steigt

Stand: 16.10.2024 11:31 Uhr

Mit einer verkürzten Ausbildung soll in BW der akute Personalmangel in Kitas bekämpft werden. Die Zahl der Auszubildenden hat sich seit Start des Programms fast verdoppelt.

Die Zahl der Auszubildenden im Bildungsgang "Direkteinstieg Kita" hat sich nahezu verdoppelt. Während 2023 insgesamt 620 Azubis in die verkürzte Ausbildung zur sozialpädagogischen Assistenz gestartet sind, waren es im neuen Ausbildungsjahr 1.167 Menschen.

Mit dem Programm "Direkteinstieg Kita" will Baden-Württemberg mehr Menschen für eine Ausbildung zur sozialpädagogischen Fachkraft gewinnen und somit dem Personalmangel entgegenwirken. Das Quereinsteiger-Programm wurde im vergangenen Jahr eingeführt und richtet sich an Menschen, die bereits eine Ausbildung in einem anderen Bereich haben und eine Ausbildung als sozialpädagogische Assistenz machen wollen. Das Programm dauert lediglich zwei statt drei Jahre.

Landeselternvertretung: Beruf weiterhin attraktiv halten

Die Landeselternvertretung der Kitas in BW begrüßt die deutlich steigenden Ausbildungszahlen. Der Direkteinstieg Kita sei eine Chance, um dem Fachkräftemangel im Bereich Kita entgegenzuwirken, so die Vorständin Julia Fischer.

Außerdem sei das Programm insbesondere für diejenigen Menschen attraktiv, die sich im pädagogischen Bereich beruflich neu orientieren wollen, da die Ausbildung gut bezahlt werde. Es sei aber wichtig, den Beruf auch nach der Ausbildung attraktiv zu halten, so Fischer. Familienfreundlichkeit, also dass die Erzieherinnen und Erzieher auch als Eltern wieder in ihren Beruf einsteigen können, spiele natürlich auch eine Rolle.

Geringe Abbrecherquote bei Quereinsteigern

Im Ausbildungsjahrgang 2023/2024 haben insgesamt 72 von den 620 Direkteinsteigerinnen und Direkteinsteigern die Ausbildung im Laufe des ersten Schuljahres abgebrochen. Laut Kultusministerium ist die Abbrecherquote beim Quereinstieg damit gering.

Die Ausbildungsschulen führen die niedrige Quote darauf zurück, dass die Teilnehmenden sich die Entscheidung oftmals sehr gut überlegt hätten und sie während ihrer Ausbildung besser bezahlt werden. Die Gründe für einen Ausbildungsabbruch seien vielfältig und reichten von familiären oder gesundheitlichen Problemen bis hin zu mangelnder Eignung.

Aktuell befindet sich der erste Ausbildungsjahrgang des Programms im Prüfungs- und Abschlussjahr. Ende Dezember werden die ersten Absolventinnen und Absolventen der Pilotklasse an der Helen-Keller-Schule in Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) ihre Ausbildung abschließen.

Sendung am Mi., 16.10.2024 6:30 Uhr, SWR3 Nachrichten

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