Von Gremien bestätigt Merz ist nun offiziell Kanzlerkandidat der Union
Es war im Grunde eine reine Formsache: Die Parteigremien von CDU und CSU haben Friedrich Merz als Kanzlerkandidaten der Union nominiert. Besonders die CSU-Abstimmung hatte einen starken Symbolcharakter.
Die Union hat Friedrich Merz als Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl 2025 nominiert. Nach der Einigung der beiden Parteichefs der Schwesterparteien CDU und CSU - Merz und Markus Söder - stimmten nun auch die Parteigremien zu.
Im Präsidium wie im Bundesvorstand der CDU gab es nach Angaben aus Teilnehmerkreisen nach dem Votum minutenlangen Beifall für Merz. Zuvor hatte sich auch schon der Vorstand der CSU geschlossen hinter die Kanzlerkandidatur des CDU-Vorsitzenden gestellt. "Gemeinsam wollen wir einen Politikwechsel für Deutschland und die Ampel", erklärte die Partei.
Demonstrative Geschlossenheit bei der CSU-Abstimmung
Merz und Söder hatten in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass sie sich in der lange diskutierten K-Frage geeinigt hätten. Söder ließ Merz den Vortritt und sagte ihm volle Rückendeckung im kommenden Bundestagswahlkampf zu. Diese Entscheidung musste nun noch von den Führungsgremien beider Parteien abgesegnet werden, was aber als Formsache galt.
Besonders das Votum der CSU hat starken Symbolcharakter: Mit der demonstrativen Geschlossenheit will die Partei Merz den Rücken stärken, um die Chancen auf einen Erfolg der Union bei der Wahl am 28. September 2025 zu erhöhen.
Querelen zwischen Söder und Laschet 2021
Die Union versucht offenbar, einen öffentlichen Machtkampf, wie er sich vor der Wahl 2021 zwischen Söder und dem damaligen Kanzlerkandidaten Armin Laschet entzündete, zu verhindern. Damals hatten die Unstimmigkeiten dazu geführt, dass die Union massiv an Stimmen verlor und die Chance auf den Wahlsieg verspielte. Merz ist - wie auch alle anderen Kanzlerkandidaten der Union vor ihm - im anstehenden Wahlkampf auf die Unterstützung von Söder und dessen CSU angewiesen.
In Umfragen liegt die Union derzeit mit Werten zwischen 32 und 35,5 Prozent weit vor allen anderen Parteien. Die drei Ampel-Parteien kommen zusammen nur auf 29 bis 30 Prozent, wobei die FDP in den Umfragen mit 4 Prozent sogar um ihren Wiedereinzug in den Bundestag bangen muss.