Merkel zittert erneut "Man muss sich keine Sorgen machen"
Kanzlerin Merkel hat zum dritten Mal binnen eines Monats einen Zitteranfall erlitten. Die Sorge um ihren Gesundheitszustand wächst, auch wenn die 64-Jährige beruhigt: "Man muss sich keine Sorgen machen."
Nach ihrem dritten Zitteranfall in gut drei Wochen hat Kanzlerin Angela Merkel betont, dass es ihr gut gehe. "Man muss sich keine Sorgen machen", sagte sie auf einer Pressekonferenz mit dem finnischen Ministerpräsidenten Antti Rinne. Auf Nachfrage betonte Merkel, sie sei "ganz fest davon überzeugt, dass ich gut leistungsfähig bin".
Merkel hatte beim Empfang Rinnes während des Abspielens der Nationalhymnen auf dem Podium vor dem Kanzleramt erneut am ganzen Körper gezittert. Sie begründete den Anfall damit, dass sie immer noch in der "Verarbeitungsphase" des Anfalls Mitte Juni beim Empfang des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sei. "Die ist offensichtlich noch nicht ganz abgeschlossen, aber es gibt Fortschritte", sagte Merkel, die in der kommenden Woche 65 Jahre alt wird.
"Es ist noch nicht so weit"
Auf die Nachfrage, ob die Öffentlichkeit nach dem dritten Vorfall innerhalb weniger Wochen Anspruch habe zu erfahren, wie es ihr gehe, antwortete Merkel zurückhaltend. "Ich glaube, dass meine Äußerungen dazu getan wurden heute. Und ich denke, dass meine Aussage, dass es mir gut geht, Akzeptanz finden kann."
Sie sei im Prozess, das damalige Ereignis zu verarbeiten. "Und ich glaube, dass es so, wie es gekommen ist, eines Tages auch vergehen wird. Aber es ist noch nicht so weit", sagte die Kanzlerin.
Beim Empfang des ukrainischen Präsidenten Selinskyi am 18. Juni hatte Merkel erstmals einen öffentlichen Zitteranfall.
Rätselraten um ärztliche Behandlung
Erstmals hatte sie am 18. Juni beim Empfang Selenskyjs deutlich gezittert. Sie habe in der sommerlichen Hitze offenbar zu wenig getrunken, sagte Merkel danach.
Auch ihren zweiten öffentlichen Zitteranfall am 27. Juni hatte sie mit der Verarbeitung des Vorfalls beim Besuch Selenskyis begründet. Das erneute Zittern war aufgetreten, als Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eine Rede anlässlich der Ernennung von Christine Lambrecht zur neuen Justizministerin gehalten hatte.
Der nächste Zitteranfall ereignete sich am 27. Juni im Schloss Bellevue, als Bundespräsident Steinmeier eine Rede hielt.
Die Frage, ob Merkel in den vergangenen drei Wochen in ärztlicher Behandlung war, ist weiter offen. Die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer beantwortete sie trotz mehrfacher Nachfrage nicht. Sie wiederholte immer nur: "Der Kanzlerin geht es gut."