Debatte über Rückkehr Handwerk auf syrische Fachkräfte angewiesen
Nach dem Sturz des Assad-Regimes wird über die Zukunft syrischer Geflüchteter diskutiert. Das Handwerk hofft auf den Verbleib syrischer Mitarbeiter. Denn gerade Fachkräfte würden händeringend gesucht, so Handwerkspräsident Dittrich.
Angesichts des Umbruchs in Syrien und Forderungen einiger deutscher Politiker nach schneller Rückkehr der Menschen hoffen die Arbeitgeber im Handwerk auf den Verbleib ihrer syrischen Mitarbeiter. "Wir sollten froh sein über jeden, der sich integriert hat", sagte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Jörg Dittrich, der Rheinischen Post.
Das deutsche Handwerk erwarte von der Politik, dass ausgebildete und integrierte syrische Fachkräfte nicht in ihre Heimat abgeschoben würden. Viele Betriebe hätten die Menschen mit großem Aufwand ausgebildet - und Fachkräfte würden weiter händeringend gesucht.
Diskussion dauert an
In Deutschland leben laut Bundesinnenministerium aktuell rund 975.000 Syrer. Die meisten kamen seit 2015 infolge des syrischen Bürgerkriegs. Ihre Beschäftigungsquote liegt derzeit bei rund 40 Prozent.
Seit dem Sturz des Regimes von Machthaber Baschar al-Assad diskutiert die Bundespolitik darüber, wie es für die Syrerinnen und Syrer weitergehen soll. Das Entwicklungsministerium warnte nach dem Besuch einer deutschen Delegation in Damaskus vor staatlich veranlassten Rückführungen in das Land. Die humanitäre Lage ist demnach weiter schlecht, zudem drohen neue Konflikte innerhalb des Landes im Prozess des Übergangs.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat vorerst alle Entscheidungen über Asylanträge von Syrern gestoppt.