Fragen und Antworten Bekommt man jetzt noch eine Grippeimpfung?
Schon zuletzt gab es Engpässe bei Grippeimpstoffen, jetzt dürften die Präparate kurz vor Beginn der Erkältungssaison durch den Rückruf von Novartis-Produkten noch knapper werden. Kann man sich noch impfen lassen? Wer sollte es tun? Antworten auf die wichtigsten Fragen zu dem Thema.
Wie knapp ist der Grippeimpfstoff in dieser Saison?
Eine Impfstoffknappheit ist nicht auszuschließen. In den vergangenen Wochen war es in Bayern und in Norddeutschland bereits zu Engpässen bei dem Novartis-Präparat Begripal gekommen. In Deutschland sind aktuell 16 Grippeimpfstoffe zugelassen, das Paul-Ehrlich-Institut geht davon aus, dass 14 Millionen Impfdosen zur Grippevorsorgung vorliegen.
Was wird gegen die Impfstoffknappheit getan?
Das für Impfstoffe zuständige Paul-Ehrlich-Institut prüft derzeit, ob Re-Importe aus dem europäischen Ausland nötig und möglich sind.
Wer sollte sich gegen die Grippe impfen lassen?
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Schutzimpfung in erster Linie älteren Menschen über 60 Jahre, chronisch Kranken mit Grundleiden wie Diabetes, Asthma oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, medizinischem Personal und Schwangeren.
Wann beginnt die nächste Grippewelle?
Die jährliche Influenzawelle kommt in Deutschland meist erst nach der Jahreswende so richtig ins Rollen. Besonders gefährdeten Menschen wird aber empfohlen, sich möglichst schon im Oktober und November impfen zu lassen.
Wie stark wird die nächste Grippewelle ausfallen?
Nach Angaben der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung von Viruskrankheiten (DVV) deuten die doppelt so hohen Erkrankungszahlen in Australien, wo bereits Grippezeit ist, auf eine stärkere Erkrankungswelle auch in unseren Breiten hin.
Muss man sich Sorgen machen, wenn man bereits mit den zurückgezogenen Präparaten Begripal oder Fluad geimpft wurde?
Nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts würden sich die Nebenwirkungen durch verunreinigte Impfdosen bereits Stunden nach der Injektion bemerkbar machen. Liegt die Impfung bereits Tage zurück, ist ein gesundheitliche Beeinträchtigung also unwahrscheinlich.