Statistisches Bundesamt Weniger Kinder unter drei Jahren in Tagesbetreuung
Die Zahl der unter Dreijährigen in Kindertagesbetreuungen ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes leicht gesunken - und das erstmals seit drei Jahren. Regional gibt es bei der Betreuungsquote allerdings große Unterschiede.
Erstmals seit 2021 ist die Zahl der Jungen und Mädchen unter drei Jahren in Kindertagesbetreuung gesunken. Zum 1. März 2024 besuchten insgesamt 848.200 Kinder eine solche Einrichtung - das sind rund 8.400 oder ein Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Diese Zahlen stehen denen der vergangenen Jahre entgegen: Zuvor hatte die Zahl der betreuten Krippenkinder zugenommen: 2023 um 2,1 Prozent, 2022 sogar um 3,6 Prozent.
Regional deutliche Unterschiede
Insgesamt stieg die Betreuungsquote jedoch von 36,4 auf 37,4 Prozent im Jahresvergleich. Diese Entwicklung sei auf die Bevölkerungsentwicklung und die rückläufige Zahl der Kinder unter drei Jahren zurückzuführen, erklärte die Statistikbehörde.
Regional zeigten sich deutliche Unterschiede beim Anteil der betreuten Unter-Dreijährigen: In den ostdeutschen Bundesländern einschließlich Berlin seien zum Stichtag 1. März 2024 durchschnittlich mehr als die Hälfte aller Kleinkinder in einer Tagesbetreuung (55,2 Prozent) gewesen - in Westdeutschland jedoch nur gut jedes dritte Kind in dieser Altersgruppe (33,9 Prozent).
Für die Statistiken der Kinder und tätigen Personen in Kindertageseinrichtungen und in öffentlich geförderter Kindertagespflege sowie in Großtagespflegestellen wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes alle Kinder angegeben, die am Stichtag ein Betreuungsverhältnis hatten - unabhängig davon, ob diese am Stichtag betreut wurden oder nicht. Beim Personal wurden alle Personen berücksichtigt, die am Stichtag in einem gültigen Arbeitsverhältnis tätig waren.
Höhere Betreuungsquoten in Ostdeutschland
Die höchsten Betreuungsquoten bundesweit hatten laut der Statistik Mecklenburg-Vorpommern (60,3 Prozent), Sachsen-Anhalt (59,4 Prozent) und Brandenburg (59,1 Prozent). Von den westdeutschen Bundesländern sei Hamburg mit 49,9 Prozent Spitzenreiter, deutlich vor Schleswig-Holstein (40,0 Prozent) und Niedersachsen (36,2 Prozent).
Am niedrigsten waren die Betreuungsquoten in Bremen (30,0 Prozent), Baden-Württemberg (32,0 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (32,2 Prozent).
Wenige Männer in der Betreuung
Beim Personal gab es den Angaben zufolge in den Kitas einen Zuwachs um 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während die Zahl der Tagesmütter und -väter um 3,8 Prozent zurückging.
Nach wie vor ist der Anteil der Männer, die in der Kindertagesbetreuung tätig sind, relativ gering: Die Zahlen ergaben, dass bis zum Stichtag 1. März 2024 nicht einmal jede zehnte Betreuungskraft (8,1 Prozent) ein Mann war. Gleichwohl hat sich die Zahl der männlichen Erzieher seit 2014 von damals 4,8 Prozent fast verdoppelt.