Hitze in Deutschland Bis zu 37 Grad erwartet - dann Gewitter
Gestern war es heiß. Heute könnte es noch heißer werden. Der Deutsche Wetterdienst warnt in weiten Teilen des Landes vor Hitze oder sogar extremer Hitze. Für den Südwesten gibt es auch Unwetterwarnungen.
Die Woche ging in Deutschland schon heiß los - nun soll es noch heißer werden. Der heutige Dienstag könnte mit erwarteten Temperaturen bis 37 Grad laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) der bislang heißeste Tag in diesem Sommer werden. Bereits am Montag hatte der DWD nach vorläufigen Daten mit 35,7 Grad in Bad Neuenahr-Ahrweiler in Rheinland-Pfalz den bislang höchsten Tageswert des Jahres gemessen.
Für weite Teile des Landes gab der DWD Hitzewarnungen heraus. Nach einer im Westen und Südwesten zum Teil sehr warmen Nacht geht der Wetterdienst davon aus, dass sich die Hitze heute tagsüber nordostwärts ausweitet - und teilweise extrem wird. Nur in Küstennähe und in Ostvorpommern sollen die Temperaturen unter 30 Grad liegen.
Hohe Luftfeuchtigkeit
Mancherorts soll es außerdem sehr schwül werden: Eine hohe Luftfeuchtigkeit tagsüber sorge "für gefühlte Temperaturen von bis zu 40 Grad und somit für eine hohe, teils extreme Wärmebelastung", erklärte Meteorologe Sebastian Schappert. Und: "In den Nächten kühlt es nur bedingt ab, tropische Nächte stehen auf dem Programm." So würden vor allem in den Ballungszentren die Werte in den kommenden Nächten nicht unter 20 Grad sinken, teilweise sogar um 24 Grad liegen.
Starkregen und schwere Sturmböen
Doch nicht nur hohe Temperaturen sagt der Wetterdienst voraus: Tagsüber sollen sich - abgesehen vom Osten und Nordosten - teils kräftige Gewitter entwickeln. Neben Starkregen bis in den extremen Unwetterbereich wird mit Hagel und an manchen Orten auch mit schweren Sturmböen gerechnet. Auch in der Nacht zu Mittwoch soll es außer im Osten und Nordosten noch kräftige Gewitter geben.
"Extreme Waldbrandgefahr"
Angesichts hoher Temperaturen in Deutschland warnt der Feuerwehrverband vor einer gestiegenen Waldbrandgefahr. "Vor allem in ostdeutschen Bundesländern erreichen wir heute und morgen die Stufe Fünf von Fünf", sagte der Vorsitzende des verbandseigenen Arbeitskreises Waldbrand, Ulrich Cimolino, der Rheinischen Post. Das bedeute eine "extreme Waldbrandgefahr".
Die meisten Waldbrände in Deutschland entstünden derzeit durch Forst- und Erntearbeiten, sagte Cimolino. Zum Glück gebe es dieses Jahr die Besonderheit, dass sich die Gefahr durch einsetzenden Regen immer wieder reduziere, fügte der Experte hinzu. Im Westen habe es dabei mehr Regen gegeben als im Osten.
Schutz vor Hitze
Die Hitze ist auch eine Belastung für Körper und Kreislauf. So sind in Europa einer Studie zufolge im Jahr 2023 schätzungsweise 47.690 Menschen an den Folgen von Hitze gestorben. Besonders Städte müssen umplanen: mehr Grün, öffentliche Räume zum Abkühlen, Trinkwasserbrunnen.
Für jeden Einzelne gilt: direkte Sonne meiden, keine schweren Mahlzeiten, genug (Wasser) trinken. Wer unbedingt Sport treiben will, sollte dies in den frühen Morgenstunden oder am Abend tun. Wer sich wegen der Wärme beim Einschlafen quält, dem empfiehlt sich vor dem Zubettgehen eine kühle, aber nicht zu kalte Dusche. Die Feuchtigkeit nicht ganz abtrocknen, sondern verdunsten lassen - das bringt dem Körper Abkühlung.
Mit außen angebrachten Jalousien, Roll- und Klappläden bleibt die Wohnung auch einigermaßen kühl. Innenrollos oder Vorhänge können die Sonnenstrahlen erst abschirmen, wenn sie bereits in den Raum eingedrungen sind. Sie sollten zumindest helle oder metallbeschichtete Außenflächen haben, um die Strahlung möglichst gut zu reflektieren. Hilfreich sind auch Sonnenschutzfolien, die meist getönt sind und von innen auf dem Glas angebracht werden.
An sehr heißen Tagen am besten zwischen dem Abend und den kühleren Morgenstunden bei weit geöffnetem Fenster lüften - wenn die Luft draußen kühler ist als drinnen. Durchzug hilft. Tagsüber sollten Fenster und Türen verschlossen bleiben.