Vier Festnahmen Offenbar Hamas-Anschlag in Deutschland vereitelt
Die Sicherheitsbehörden haben offenbar einen Anschlag der palästinensischen Terrororganisation Hamas in Deutschland vereitelt. Nach ARD-Informationen gab es Festnahmen in Berlin und den Niederlanden.
In Deutschland ist offenbar ein Anschlag der palästinensischen Terrororganisation Hamas vereitelt worden. Vier Männer, die der Hamas angehören sollen, haben demnach einen Anschlag auf jüdische Einrichtungen in Deutschland geplant. Sie wurden am Mittag festgenommen, der Generalbundesanwalt hat die Ermittlungen übernommen. Die Männer sollen dabei gewesen sein, Waffen aus einem Erddepot zu holen, um sie nach Berlin zu bringen. Einen konkreten Anschlagsplan soll es aber noch nicht gegeben haben.
Erhärtet sich der Verdacht, wäre es die erste Terroraktion der Hamas in Deutschland überhaupt. Nach Informationen von SWR und ARD-Hauptstadtstudio erfolgten drei der vier Festnahmen in Berlin, unter anderem durch die GSG9 der Bundespolizei. Zur Stunde werden in der Hauptstadt fünf Wohnungen und ein Restaurant durchsucht.
Ein Mann wurde im Auftrag des Generalbundesanwalts in den Niederlanden festgenommen. Er soll nach Deutschland überstellt werden. Alle vier Männer werden nun nach Karlsruhe gebracht und dem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof vorgeführt, der über den Vollzug der Untersuchungshaft entscheidet.
Anschläge auf jüdische Einrichtungen geplant
Laut Bundesanwaltschaft handelt es sich bei den Festgenommenen um Abdelhamid Al A., Mohamed B., Ibrahim El-R. und Nazih R. Sie seien seit Jahren Mitglieder der Hamas und hätten sich an Auslandsoperationen der Vereinigung beteiligt.
Die vier seien eng an Führungskräfte der al-Kassam-Brigaden angebunden gewesen. Spätestens ab dem Frühjahr 2023 sei Abdelhamid Al A. damit befasst gewesen, im Auftrag der Hamas ein Erddepot mit Waffen in Europa ausfindig zu machen, das die Organisation dort in der Vergangenheit konspirativ angelegt hatte.
Seine Weisungen habe er von Führungskadern der Hamas im Libanon entgegengenommen. Die Waffen sollten nach Berlin verbracht und für mögliche Anschläge auf jüdische Einrichtungen in Europa bereitgehalten werden. Im Oktober 2023 machten sich nach Angaben der Bundesanwaltschaft Abdelhamid Al A., Mohamed B. und Nazih R. mehrfach von Berlin aus auf die Suche nach den Waffen.
Buschmann bedankte sich vorab
Für Aufregung in Sicherheitskreisen sorgte am Nachmittag eine vorzeitige Meldung von Bundesjustizminister Marco Buschmann. Seine Pressestelle verbreitete ein Statement zu den Festnahmen bereits zu einem Zeitpunkt, als die GSG9 noch nicht alle Beschuldigten überwältigt hatte und der Polizeieinsatz noch nicht abgeschlossen war. Buschmann dankte darin den Ermittlungsbehörden und zeigte sich entschlossen, die Sicherheit von Jüdinnen und Juden in Deutschland zu gewährleisten.