Demos radikaler Gruppen Einzelne Auseinandersetzungen mit der Polizei
Zum 1. Mai gab es in mehreren Großstädten auch wieder Kundgebungen radikaler Gruppen. Überwiegend verliefen die Proteste ohne größere Zwischenfälle. In Hamburg und Stuttgart schritt die Polizei ein.
Am Tag der Arbeit ist es bei Demonstrationen radikaler Gruppen in mehreren deutschen Städten zu Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen. Insgesamt verliefen die Proteste überwiegend linker und linksextremistischer Demonstranten bis zum Abend im Vergleich zu früheren Jahren jedoch überwiegend gemäßigt.
Vermummte verzögern Demo-Start in Hamburg
Bei einer von Anarchisten organisierten Demonstration in Hamburg kesselten die Beamten eine Gruppe von mehreren Dutzend Vermummten ein. Zuvor hatte ein aus etwa 150 Menschen bestehender schwarzer Block den Abmarsch des Demonstrationszuges durch seine Weigerung verzögert, die Vermummung abzulegen.
Nach Angaben der Polizei nahmen an der Demonstration des Bündnisses "Schwarz-Roter 1. Mai" insgesamt etwa 1000 Menschen teil. Nach dem Eingreifen der Polizei löste der Versammlungsleiter die Kundgebung auf. Zusammen mit ähnlichen Demos lag die Teilnehmerzahl in der Hansestadt bei rund 5000.
Antiisraelische Rufe in Berlin
Die sogenannte "Revolutionäre 1. Mai"-Demonstration in Berlin startete am frühen Abend mit mehreren Tausend Menschen. Der Zug lief von Neukölln vorbei an einer neuen Polizeiwache am Kottbusser Tor in Kreuzberg, endete aber schon vorzeitig. Der Veranstalter habe dies mit der Polizeipräsenz begründet, hieß es. Die Polizei sprach von etwa 12.000 Teilnehmern, die Veranstalter von 20.000.
Verschiedene Blöcke, darunter viele schwarz gekleidete Teilnehmende, formierten sich. Vereinzelt wurden Bengalos oder Böller gezündet. Auch Palästinenserflaggen waren zu sehen und antiisraelische Rufe zu hören. Das Jüdische Forum wertete bei Twitter einige Ausrufe als antisemitisch. Die Polizei hatte für Montag insgesamt 6300 Einsatzkräfte eingeplant.
Pyrotechnik und Rauchbomben in Stuttgart
Bei einer ähnlichen Demonstration "Revolutionärer 1. Mai" in Stuttgart musste die Polizei nach eigenen Angaben mehrfach einschreiten. Aktivisten aus dem linksextremen Spektrum hätten sich vermummt, Auflagen nicht weitergegeben und Durchsagen der Beamten mit lauter Musik übertönt, sagte ein Polizeisprecher. Nach dem Wurf einer roten Rauchbombe setzen die Beamten Pfefferspray ein. Mehrere Menschen mussten laut Polizei wegen Augenreizungen behandelt werden.
Der Veranstalter beendete die Kundgebung, dabei sollen Demonstrierende nochmals Pyrotechnik gezündet haben. Zuvor hätten einige Demonstranten aus dem linksextremen Spektrum bei regulären Kundgebungen zum Tag der Arbeit Rauchbomben geschmissen, sagte ein Polizeisprecher. Die Beamten setzten Pfefferspray und Schlagstöcke ein.