Statistisches Bundesamt Weniger Hochzeiten in Deutschland
In Deutschland werden deutlich weniger Ehen geschlossen. 2023 trauten sich 361.000 Paare - das ist der zweitniedrigste Wert. Ostdeutschland ist vom Rückgang deutlich stärker betroffen. Auch bei der Geburtenrate geht die Kurve nach unten.
Die Zahl der Eheschließungen in Deutschland ist im vergangenen Jahr auf den zweitniedrigsten Wert gesunken. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, lag die Zahl mit 361.000 Trauungen nur etwas höher als im Corona-Jahr 2021. In Ostdeutschland war der Rückgang demnach stärker als in Westdeutschland. Im Jahresvergleich sank die Zahl deutschlandweit um 7,6 Prozent.
Nur 2021 war die Zahl mit knapp 358.000 Eheschließungen noch etwas niedriger gewesen. Damals hatten Corona-Regeln die Hochzeiten aber auch deutlich eingeschränkt, wie die Statistiker erklärten. In Ostdeutschland sank der Wert um 9,0 Prozent auf rund 51.800 Eheschließungen, in Westdeutschland um 7,4 Prozent auf 297.700 Hochzeiten.
Von allen Eheschließungen wurde der überwiegende Großteil zwischen Mann und Frau geschlossen, während 9.200 Menschen einen Partner bzw. eine Partnerin des gleichen Geschlechts heirateten.
Zahl der Geburten auf niedrigstem Stand seit 2013
Das Statistische Bundesamt teilte weiter mit, dass im vergangenen Jahr so wenige Kinder in Deutschland auf die Welt kamen wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr. Die Zahl sank 2023 um 6,2 Prozent auf etwa 693.000 Kinder. Die Marke von 700.000 Kindern wurde demnach zuletzt 2013 unterschritten. In Ostdeutschland sank die Geburtenzahl nach Angaben der Statistiker mit 9,2 Prozent stärker als in Westdeutschland mit 5,9 Prozent.
Beim Großteil der Geburten handelte es sich um die ersten Kinder (46,5 Prozent), es folgten Zweitgeburten (34,8 Prozent). Langfristig jedoch sank der Anteil der ersten Kinder zwischen 2013 und 2023, während der Anteil der dritten Kinder und mehr zunahm. Dieser stieg im vergangenen Jahr mit 18,7 Prozent auf den höchsten Wert seit 2009.
Einfluss darauf hatten den Statistikern zufolge Mütter mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Bei ihnen war der Anteil der dritten oder weiteren Kinder mit 26,4 Prozent deutlich höher als bei Müttern mit deutschem Pass (15,8 Prozent). Der Rückgang der Geburten im Jahresvergleich war im vergangenen Jahr etwas schwächer als ein Jahr zuvor.