Ein Boot der DLRG

DLRG-Bilanz 2024 Zahl der Badetoten erneut gestiegen

Stand: 19.09.2024 07:35 Uhr

Die DLRG hat Bilanz für den Sommer 2024 gezogen - und die fällt traurig aus: In deutschen Gewässern sind in der diesjährigen Badesaison so viele Menschen ertrunken wie seit 2019 nicht mehr. Ein Grund dürften gestiegene Temperaturen sein.

Bei Badeunfällen in deutschen Gewässern sind bis zum Ende der sommerlichen Badesaison so viele Menschen gestorben wie seit fünf Jahren nicht. Das teilte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mit. Im laufenden Jahr ertranken demnach bis zum Stichtag 10. September 353 Menschen - im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 278 tödliche Badeunfälle, 2019 waren es bis zu diesem Datum 365. 

"Trotz aller Appelle und zahlreicher mahnender Beispiele waren Leute beim Baden und bei Wassersportaktivitäten immer wieder nicht vorsichtig genug", sagte DLRG-Präsidentin Ute Vogt. Diese "traurige Entwicklung" habe sich mitten im Sommer schon abgezeichnet: "Im heißen August sind dann nochmals deutlich mehr Menschen ertrunken als im Jahr davor." Den Angaben zufolge starben allein in dem Monat bundesweit 80 Menschen im Wasser, 33 mehr als im August 2023.

Gut drei Viertel der Verunglückten sind Männer

Die meisten Todesfälle zählten die Lebensretter in Flüssen und Bächen (134 Opfer) sowie Seen und Teichen (133). 28 Menschen starben laut DLRG in Nordsee (3) und Ostsee (25).

Vor allem in den Altersklassen ab 50 Jahren stieg die Zahl der Todesfälle: Laut DLRG waren 60 Prozent der Opfer älter als 50 Jahre - was in den fünf Jahren zuvor durchschnittlich für die Hälfte der Verunglückten zutraf. 77 Prozent der Badetoten waren männlich.

Hohe Temperaturen belasten Herz-Kreislauf-System

Und nicht nur beim Baden und Schwimmen kommt es immer wieder zu Unfällen, auch Wassersportler sind gefährdet: Laut DLRG ertranken bis zum Stichtag 30 Menschen etwa beim Stand-up-Paddling oder Kanufahren - während es im Vorjahr 20 waren. 

"Die immer neuen Temperaturrekorde sind für den Körper sehr herausfordernd", sagte Vogt. "Plötzlich auftretende Herz-Kreislauf-Probleme sind im Wasser noch viel häufiger lebensbedrohlich." Sie riet erneut zu bewachten Badestellen, um Risiken zu vermeiden.

6.000 Rettungsschwimmer allein an der Küste im Einsatz

Die DLRG ist nach eigenen Angaben die größte freiwillige Wasserrettungsorganisation der Welt und zählt mehr als 600.000 Mitglieder. An den Küsten sind in der Saison zwischen Anfang Mai und Ende September nach DLRG-Angaben rund 6.000 freiwillige Rettungsschwimmer im Einsatz und bewachen die Strände. Außerdem sorgen demnach vor allem an den Wochenenden rund 49.000 Ehrenamtliche an Seen und in Schwimmbädern für Sicherheit.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete NDR Info am 19. September 2024 um 07:35 Uhr.