Pandemie in Deutschland Corona auf Intensivstationen kein Problem mehr
In Deutschlands Kliniken zeichnet sich offenbar eine Trendwende ab: Demnach hat sich seit Januar die Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen von rund 1500 auf unter 800 halbiert. Auch die Zahl der täglichen Neuaufnahmen sinkt.
Die Kliniken und Intensivstationen in Deutschland verzeichnen mit Blick auf die Welle der Atemwegserkrankungen und Corona-Infektionen eine gesunkene Arbeitsbelastung. Seit Anfang Januar habe sich die Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen "von rund 1500 auf heute unter 800 reduziert - also beinahe halbiert", sagte der Vizepräsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
"Corona ist auf den Intensivstationen kein Problem mehr", betonte er. Zudem sinke die Zahl der täglichen Neuaufnahmen stetig. Dies sei eine "sehr positive Entwicklung", sagte Marx.
Personallage in Kliniken langsam verbessert
Nun könnten "die vielen verschobenen planbaren Operationen aus dem Dezember nachgeholt" werden, fügte der DIVI-Vizechef hinzu. Zwar sei es im Winter immer voller auf den Stationen. "Aber wir müssen derzeit nicht täglich überlegen, wie wir die Versorgung der Patienten dennoch sicherstellen können, sondern gehen eigentlich in einen Dienst in dem Wissen, helfen zu können", sagte Marx.
Nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft nimmt die Belegung auch auf den Normalstationen ab. "Wir verzeichnen deutlich sinkende Belegungszahlen bei den Corona-positiven Patientinnen und Patienten. Mit dem Abflauen der Grippewelle ist auch hier Entspannung zu erwarten", sagte der Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß dem RND. "Vor allem aber sinkt die Zahl der erkrankten Beschäftigten, so dass sich die Personalsituation langsam verbessert."
Ärztevertreter für Ende der Maskenpflicht in Praxen
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der Deutsche Hausärzteverband forderten unterdessen ebenso wie andere Branchenvertreter ein Ende der Maskenpflicht in Praxen. "Es ist folgerichtig, die Maskenpflicht in Arztpraxen und anderen medizinischen Einrichtungen aufzuheben, wie das Bayern nun angekündigt hat. Die anderen Bundesländer sollten sich diesem Schritt anschließen", sagte der KBV-Vorsitzende Andreas Gassen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Die pandemische Lage ist vorbei."
Die stellvertretende Bundesvorsitzende des Hausärzteverbandes, Nicola Buhlinger-Göpfarth, sagte dem RND: "Aus unserer Sicht bedarf es keiner Verpflichtung durch den Gesetzgeber zum Tragen einer Maske in Arztpraxen." Die Praxen sollten dies eigenständig entscheiden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach lehnt ein rasches Ende der Maskenpflicht auch im Gesundheitswesen ab. Er begründet dies mit dem Schutz besonders vulnerabler Menschen.