Ranking 2022 Emilia und Noah beliebteste Namen
Jedes Jahr grübeln Hunderttausende werdende Eltern, welchen Namen sie ihrem Kind geben wollen. Viele lassen sich dabei von Rankings leiten. Ganz vorn liegen diesmal Emilia und Noah. Ben ist dagegen weiter abgerutscht und in Sachsen zeichnet sich ein Retro-Liebling ab.
In die Top-10-Liste der beliebtesten Vornamen ist leichte Bewegung gekommen: Während bei den Mädchen der Name Emilia weiterhin Platz 1 auf der Liste des Vornamen-Experten Knud Bielefeld steht, ist Noah nach 2020 nun erneut an der Spitze gelandet. "Beide Namen sind schon länger in den Top Ten", sagte Bielefeld der Nachrichtenagentur dpa.
Platz | Mädchen | Jungen |
---|---|---|
1 | Emilia | Noah |
2 | Mia | Matteo |
3 | Sophia | Elias |
4 | Emma | Finn |
5 | Hannah | Leon |
6 | Lina | Theo |
7 | Mila | Paul |
8 | Ella | Emil |
9 | Leni | Henry |
10 | Clara | Ben |
Daten aus 423 Städten
Für die bundesweite Auswertung haben Bielefeld und sein kleines Team auf Erstnamen-Daten aus 423 Städten zurückgegriffen. Zwei Drittel der Daten kommt von Standesämtern und der Rest aus Babygalerien von Geburtskliniken. Bielefeld hat eigenen Angaben zufolge etwa 250.000 Geburtsmeldungen erfasst. Das entspricht etwa 34 Prozent der in Deutschland geborenen Babys.
Eine ähnliche Statistik mit nach eigenen Angaben rund 90 Prozent aller Daten von den Standesämtern gibt auch die Gesellschaft für Deutsche Sprache heraus - jedoch später als Knud Bielefeld.
2021 war Matteo an der Spitze
Im vergangenen Jahr hatte der Name Matteo den Spitzenplatz bei den Jungen belegt. Gleichzeitig ist ein neuer Name unterwegs in die Spitzengruppe: Theo. "Der ist in den letzten Jahren stetig an die Spitze gestiegen und jetzt schon auf Platz sechs."
Dafür ist der jahrelang enorm beliebte Name Ben noch weiter abgesackt. Neun Jahre lang stand der Jungen-Vorname auf Platz 1, bis er 2020 von dort verdrängt wurde. Mittlerweile ist er nur noch auf Platz 10 der bundesweiten Auswertung zu finden. "Der scheint jetzt so langsam aus der Mode zu kommen und auch langjährige Top-Namen wie Lukas oder Luka verschwinden langsam aus den Vornamen-Listen", erklärt Bielefeld.
Nelio als möglicher neuer Trend-Name
Auch beim Blick in den hinteren Teil der Tabelle kann Bielefeld einen Vornamen ausmachen, der immer beliebter wird. "Noch nicht in den Top Ten, aber sehr stark aufgestiegen ist der Name Nelio."
Auf der Suche nach den Gründen hat der Namen-Experte durchaus eine Vermutung: "Das scheint daran zu liegen, dass die Unterhaltungskünstlerin und Influencerin Dagi Bee Ende letzten Jahres ihren Sohn so genannt hat."
Partykracher "Layla" ohne Einfluss
Auf der Suche nach Zusammenhängen seiner Statistik mit Ereignissen des Jahres hat sich Knud Bielefeld die Entwicklung des Namens Layla angeschaut und war überrascht. Er habe nicht gedacht, dass es doch "so viele Eltern gibt, die ihre Tochter so nennen". Allerdings konnte der umstrittene Partyschlager "Layla" von DJ Robin und Schürze bei der Namensgebung nicht allzu viel ausrichten.
Denn obwohl der Hit im Sommer heiß diskutiert und öfter - vergeblich - auf Volksfesten verboten worden war, ist Layla in der Beliebtheitsskala der Mädchennamen weder auffällig abgesackt oder nach oben geklettert, wie Bielefeld feststellte. "Das hat sich kaum ausgewirkt. Der Name ist kaum seltener vergeben worden als in den Vorjahren."
Vokalreiche Namen sind gerade angesagt
Ein weiterer Trend laut Bielefeld: "vokalreiche Namen, die keine anderen Konsonanten haben als das M, N und L" - für Jungen und für Mädchen. Ein Großteil der beliebten Namen folge diesem Muster. Der Siegername Emilia passe hervorragend dazu.
Kurt in Sachsen sehr angesagt
Generell sei es weiterhin so, dass es bei der Namenswahl auch deutliche regionale Unterschiede gibt. Nach wie vor würden die Namensmoden im Süden langsamer angenommen. "Da halten sich die alten Namen noch ein bisschen länger, so wie Lukas oder Maximilian."
Im Norden seien die Eltern ein bisschen innovativer und da seien dann eher skandinavische Namen verbreitet. In Sachsen sei zudem der Name Kurt seit Jahren ein Dauerbrenner. "Der kommt in Sachsen sehr, sehr, sehr oft vor und im Rest von Deutschland nicht so häufig."
Erwin als neuer Retro-Name
Neben Kurt zeichnet sich in Sachsen ein neuer Lieblingsname ab: Erwin. "Jahrelang wurden überhaupt keine Kinder Erwin genannt. Aber der taucht jetzt wieder auf - und den werde ich beobachten."