Neue Statistik zu Arbeitszeiten Jeder Elfte arbeitet mehr als 48 Stunden
Vollzeitbeschäftigte in Deutschland arbeiten im Schnitt 40,5 Stunden in der Woche - jeder elfte jedoch mehr als 48 Stunden. Dazu zählen laut Statistischem Bundesamt vor allem Führungskräfte, von denen die meisten Männer sind.
Etwa jeder elfte Beschäftigte in Deutschland hat eine überlange Arbeitszeit. Das geht aus einer Erhebung des Statistischen Bundesamts hervor. Im Jahr 2021 arbeiteten 8,8 Prozent der Vollzeiterwerbstätigen gewöhnlich mehr als 48 Stunden pro Woche. Dies gilt als überlange Arbeitszeit. Davon ist fast jeder zweite Selbstständige mit Beschäftigten betroffen (49,9 Prozent). Im Durchschnitt arbeiten Vollzeiterwerbstätige ab 15 Jahren 40,5 Stunden in der Woche.
"Generell gilt: je älter die Erwerbstätigen, desto länger die Arbeitszeiten", so die Statistiker vom Bundesamt. Während 1,6 Prozent der Vollzeiterwerbstätigen im Alter von 15 bis 24 Jahren mehr als 48 Stunden pro Woche ihrem Job nachgingen, liegt dieser Anteil bei den 55- bis 64-Jährigen bei 11,4 Prozent. Männer weisen mit 10,5 Prozent deutlich häufiger überlange Arbeitszeiten auf als Frauen (5,4 Prozent).
Überlange Arbeitszeiten bei Führungskräften
Einer der Gründe für die deutlichen Unterschiede sei der hohe Anteil (29,4 Prozen) überlanger Arbeitszeiten bei Führungskräften. Diese sind eher älter und vorwiegend Männer. So liegt der Frauenanteil an den Topjobs im vergangenen Jahr mit 29,2 Prozent deutlich niedriger als der Frauenanteil an allen Erwerbstätigen von 46,8 Prozent.
Auch wenn sich heute mehr Frauen in Führungspositionen befinden als noch vor knapp 30 Jahren (1992: 25,8 Prozent), waren 2021 immer noch sieben von zehn Führungskräften männlich.
Auch 2021 fanden sich unter Führungskräften vornehmlich Männer.
Mehr als fünf Prozent der Männer arbeiten nachts
14,9 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten regelmäßig am Abend, also zwischen 18.00 und 23.00 Uhr. Selbstständige mit Beschäftigten (30,6 Prozent) sind mehr als doppelt so häufig am Abend im Einsatz wie Arbeitnehmer (13,9 Prozent).
4,2 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten regelmäßig zwischen 23.00 und 06.00 Uhr. Männer (5,4 Prozent) waren hiervon deutlich häufiger betroffen als Frauen (2,8 Prozent), so das Statistische Bundesamt.