Mecklenburg-Vorpommern Flüchtlingsunterkunft abgebrannt
Wegen eines Brands mussten Geflüchtete aus der Ukraine in Mecklenburg-Vorpommern ihre Unterkunft verlassen. Verletzt wurde niemand. Vermutet wird Brandstiftung - ein Brandgutachter soll ermitteln.
Durch einen Brand ist eine Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine in der Gemeinde Groß Strömkendorf in Mecklenburg-Vorpommern in der Nacht fast vollständig zerstört worden.
Alle 14 Bewohnerinnen und Bewohner sind laut eines Sprechers des Landkreises Nordwestmecklenburg unverletzt und konnten aus der Einrichtung gebracht werden. "Den drei Mitarbeitern ist auch nichts passiert", so der Sprecher.
Hakenkreuz-Schmiererei auf dem Eingangsschild
Die Polizei geht eigenen Angaben zufolge von Brandstiftung aus. Das Feuer sei am Mittwochabend an der Außenwand des Gebäudes ausgebrochen, teilte das Polizeipräsidium Rostock mit. Ein Brandgutachter soll die Ursache klären - er ermittelt im Auftrag der Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen des Sachverständigen könnten beginnen, sobald es die Standsicherheit der Bauruine ermögliche.
Gegen 21:20 Uhr schlug nach Angaben des Landkreises ein Alarmsignal in der Einrichtung an. Der Leiter habe das entsprechende Stockwerk sofort überprüft. Er sei von Passanten auf Flammen an der rechten Vorderseite des reetgedeckten Daches aufmerksam gemacht worden. Während die Feuerwehr verständigt wurde, bekämpften demnach Mitarbeiter der Einrichtung und einige der Passanten den Brand mit Feuerlöschern. Die Feuerwehren der umliegenden Orte seien wenig später vor Ort gewesen. Die knapp 120 Einsatzkräfte hätten sich jedoch darauf konzentrieren müssen, ein Übergreifen der Flammen auf umliegende Gebäude zu verhindern und das Gebäude kontrolliert abbrennen zu lassen.
Die Polizei hatte bereits zuvor die Unterkunft - ein Hotel - wegen einer Hakenkreuz-Schmiererei auf dem Eingangsschild aufgesucht, wie Landrat Tino Schomann mitteilte. "Auch aus meiner langjährigen Erfahrung als Feuerwehrmann gehe ich derzeit davon aus, dass das Feuer absichtlich gelegt wurde", erklärte Schomann weiter. Wie es zum Brand kam, war zunächst allerdings unklar.
Verlegung in andere Einrichtung
Die Bewohnerinnen und Bewohner seien unmittelbar nach dem Brand in eine andere Einrichtung verlegt worden, sagte der Sprecher des Landkreises. Den Sachschaden schätzt die Polizei nach ersten Ermittlungen auf mindestens eine höhere sechsstellige Summe.