Demos für die Ukraine Solidaritätskundgebungen in vielen deutschen Städten
Ob Berlin, Hamburg, München oder Köln - in ganz Deutschland haben Menschen gegen die russische Invasion in der Ukraine protestiert. Politiker und Organisationen bekundeten ihre Solidarität und forderten ein Ende des Krieges.
Bundesweit haben Tausende Menschen an Protest- und Solidaritätskundgebungen anlässlich des zweiten Jahrestags des russischen Überfalls auf die Ukraine teilgenommen. Allein in Berlin versammelten sich nach Angaben der exilukrainischen Organisation Vitsche bis zu 10.000 Menschen vor dem Brandenburger Tor. Die Polizei sprach am Nachmittag von etwa 5.000 Teilnehmern. Neben Vitsche hatten mehr als 50 weitere deutsche und ukrainische Organisationen zu der Kundgebung in der Hauptstadt aufgerufen.
Aktionen gab es auch in vielen anderen Städten - darunter Bremen, Düsseldorf, Erfurt, Frankfurt/Main, Hamburg, Hannover, Köln, München, Saarbrücken und Stuttgart.
"Berlin steht an der Seite der Ukraine"
Der Berliner Regierende Bürgermeister Kai Wegner, der als Redner auf der Protestveranstaltung am Brandenburger Tor sprach, forderte zügig mehr militärische Unterstützung für das Land, unter anderem mit deutschen Taurus-Marschflugkörpern. "Berlin steht uneingeschränkt an der Seite der Ukraine", sagte der CDU-Politiker.
Weitere Forderungen auf der Kundgebung betrafen die Bekämpfung russischer Desinformation und Spionage, die Schließung des Russischen Hauses in Berlin sowie eine nachhaltige Friedenslösung unter Berücksichtigung der Souveränität und Freiheit der Ukraine. Das Brandenburger Tor sollte - wie bereits im Vorjahr - später in den Landesfarben der Ukraine blau-gelb angestrahlt werden.
Die Umweltorganisation Greenpeace projizierte aus Protest gegen den russischen Krieg gegen die Ukraine mehrere Schriftzüge an die Fassade der russischen Botschaft in Berlin.
Aktionen von der russischen Botschaft
Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace projizierten am Morgen Schriftzüge an die Fassade der russischen Botschaft in Berlin. "Stoppt das Töten" sowie "Hände weg von der Ukraine" war an dem Gebäude in deutscher und englischer Sprache zu lesen. Greenpeace verwies mit der Protestaktion nach eigenen Angaben "auf die direkte Verantwortung der russischen Führung unter Präsident Wladimir Putin für den Tod und die Verwundung von mutmaßlich über 500.000 Menschen".
Anlässlich des Jahrestages hatte es in Berlin bereits am Freitagabend eine Demonstration für Frieden in der Ukraine vor dem Reichstagsgebäude gegeben.
Tausende zeigten in Köln ihre Solidarität mit der Ukraine.
Etwa 6.000 Teilnehmer in Köln
Die Kundgebung in Köln stand unter dem Motto "Gemeinsam für die Ukraine und für Demokratie". "In der Ukraine entscheidet sich die Zukunft unseres Kontinents", hieß es von Seiten der Veranstalter. Den Angaben zufolge nahmen etwa 6.000 Menschen teil. Unter anderem waren die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin, Wirtschaftsministerin Mona Neubaur, und NRW-Europaminister Nathanael Liminski dabei.
Liminski sagte, das russische Regime kämpfe nicht nur gegen die Ukraine, sondern auch gegen die Prinzipien, die Europa ausmachten. "Deshalb kämpfen die Menschen in der Ukraine auch für uns", erklärte er.
Besucher einer Gedenkveranstaltung auf dem Hamburger Rathausmarkt betrachten Stellwände, auf denen Einzelschicksale von Kriegsopfern beschrieben sind.
Kranznierlegungen, Gottesdienste und Demos
In Hamburg fanden ein Gottesdienst, eine Gedenkfeier und mehrere Kundgebungen statt. Am Hamburger Rathausmarkt legten der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher, Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit sowie die ukrainische Generalkonsulin in Hamburg, Iryna Tybinka, einen Kranz nieder.
Nach Angaben des Bayerischen Rundfunks versammelten sich am Nachmittag in München etwa 2.000 Menschen auf dem Marienplatz. Teil der Veranstaltung sei ein Gottesdienst. Viele Teilnehmer hätten Ukraine-Fahnen dabei oder seien gelb und blau angezogen.
In Saarbrücken demonstrierten laut Polizei ebenfalls etwa 2.000 Menschen für Frieden in der Ukraine. Wie der Saarländische Rundfunk berichtet, gab es einen Demonstrationszug durch die Innenstadt. Ministerpräsidentin Anke Rehlinger erklärte im Vorfeld, Russland dürfe den Krieg nicht gewinnen, sonst seien auch andere Länder bedroht. "Deshalb ist es richtig, dass Deutschland finanziell, humanitär und auch militärisch zu den größten Unterstützern der Ukraine zählt", so die SPD-Politikerin.