Studie der Barmer-Krankenkasse Jugendliche erleben immer häufiger Cybermobbing
Anfeindungen und Beleidigungen auf WhatsApp, Instagram oder TikTok: Immer häufiger werden Jugendliche online Opfer von Mobbing. Laut einer Studie der Barmer-Krankenkasse kennt jeder Zweite jemanden, der das erlebt hat.
Junge Menschen werden immer häufiger Opfer von Cybermobbing. Zu dieser Einschätzung kommt die Barmer-Krankenkasse in einer Befragung, über die die Nachrichtenagentur AFP berichtet. Demnach habe 2022 jeder zweite befragte Jugendliche mitbekommen, dass jemand im direkten Umfeld von Cybermobbing - also von Anfeindungen und Schmähungen im Internet - betroffen war.
Ein Jahr zuvor lag dieser Wert noch bei 43 Prozent. Der Anteil von Mädchen und Jungen, die gar kein Mobbing im Internet erfahren hätten, sei von 32 auf 28 Prozent gesunken.
Beleidigungen, Gerüchte und Stalking
Laut der so genannten Sinus-Jugendstudie der Barmer wird Mobbing am häufigsten im Mitteilungsdienst WhatsApp erlebt, gefolgt von den sozialen Netzwerken Instagram, TikTok und Facebook. Dabei hätten die Mobbing-Vorfälle auf der Plattform TikTok mit zwölf Prozentpunkten am stärksten zugelegt. Mit 38 Prozent ist sie nun der dritthäufigste Ort für Cybermobbing unter Jugendlichen.
Jugendliche gaben laut Studie Beleidigungen als häufigste Form von Cybermobbing an - nämlich mit 74 Prozent. Dem folgte das Verbreiten von Gerüchten und der Ausschluss aus Gruppen, das Posten von peinlichen Videos oder Bildern und Belästigungen. Daneben spielten aber auch Stalking oder Identitätsklau weiterhin eine Rolle.
Hilfe von Lehrern und Polizei
Barmer-Vorstandschef Christoph Straub forderte leichten Zugang zu Hilfe und Anlaufstellen, denen Betroffene vertrauen könnten. "Das Problem Cybermobbing intensiviert sich", erklärte er. Der Befragung zufolge haben 19 Prozent der Betroffenen keinerlei Hilfe bei Cybermobbing-Attacken erhalten.
Laut Barmer könnten aber auch Lehrkräfte, Online-Beratungsangebote oder die Polizei helfen. Für die Studie wurden laut Angaben im Oktober bundesweit rund 2000 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren befragt.