Söder zu Mayers Rücktritt "Eine menschliche Tragödie"
CSU-Chef Söder hat den Rücktritt von Generalsekretär Mayer aus gesundheitlichen Gründen als "menschliche Tragödie" bezeichnet. Zugleich übte er scharfe Kritik an Mayer, der zuvor einen Reporter verbal attackiert hatte.
Nach dem überraschenden Rücktritt von CSU-Generalsekretär Stephan Mayer hat sich Parteichef Markus Söder bedauernd geäußert. Er sprach von einer "menschlichen Tragödie". "Heute ist ein bitterer Tag - ich bin auch persönlich sehr betroffen", erklärte Söder.
Er bekräftigte Mayers Darstellung, dass der Rücktritt am Dienstag aus gesundheitlichen Gründen erfolgt sei. "Es geht ihm tatsächlich nicht gut." Der CSU-Chef lobte die Arbeit des erst seit Februar amtierenden Generalsekretärs als "exzellent". "Wir waren alle überzeugt, ein gutes Team zu bilden", sagte er. Mayers Nachfolge solle "zeitnah" geklärt werden.
Söder bestätigt Mayers Attacke auf Reporter
Söder bestätigte, dass Mayer einen Journalisten der Illustrierten "Bunte" verbal attackiert hatte. "Die dabei wohl gefallenen Worte sind in keinster Weise zu akzeptieren", sagte der bayerische Ministerpräsident. Mayer habe sich dafür am Dienstag schriftlich entschuldigt.
Der Attacke Mayers war eine Berichterstattung der "Bunten" über ein angebliches uneheliches Kind von ihm vorangegangen. Mayer soll den "Bunte"-Reporter Manfred Otzelberger darauf angeschrien haben mit den Worten: "Ich werde Sie vernichten, ich werde Sie ausfindig machen, ich verfolge Sie bis ans Ende Ihres Lebens - ich verlange 200.000 Euro Schmerzensgeld, die müssen Sie mir noch heute überweisen."
"Bunte"-Reporter: Mayer wie "ein Düsenjäger"
Otzelberger sagte, Mayer habe ihn in einer Lautstärke attackiert, "die mich an einen Düsenjäger erinnert hat". Er habe Mayer vor seiner Berichterstattung die Gelegenheit gegeben, auf seine Fragen zu reagieren. Es habe von Mayer aber keine Reaktion gegeben, dafür habe er am nächsten Tag einen Brief eines Medienanwalts geschickt, sagte Otzelberger. Mayer habe es abgelehnt, seine Fragen zu beantworten. "Man kann nicht eine Berichterstattung unterbinden", sagte er weiter.